Geschenke für die Agrarlobby, mehr Mindestlohn fürs Volk

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Von Julika Herzog mit dpa
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Bereits kurz nach seinem Amtsantritt am Neujahrstag hat Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro angefangen, das Land umzubauen. Eine der ersten Maßnahmen des Rechtspopulisten: mehr Mindestlohn. Parallel beschneidet er die Rechte der indigenen Völker.

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Bereits kurz nach seinem Amtsantritt am Neujahrstag hat Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro angefangen, das Land umzubauen.

Eine der ersten Maßnahmen des Rechtspopulisten, der von seinen Anhängern als neuer "Hauptmann" des Landes gefeiert wird, ist die Erhöhung des Mindestlohns um gut 5 Prozent auf 998 Reais (entspricht ca. 230 Euro).

Parallel schwächt er die Rechte der indigenen Gemeinschaften: Künftig soll das Landwirtschaftsministerium für die Schutzgebiete der Indigenen zuständig sein.

Kritiker finden, damit werde der Bock zum Gärtner gemacht- denn das Ministerium wird von der Agrarlobbyistin Tereza Cristina geführt, die ganz im Sinne ihres Chefs Bolsonaro und der Agrarunternehmer wenig Interesse am Umweltschutz hat und stattdessen auf eine intensive wirtschaftliche Nutzung, sprich Abholzung des Regenwaldes, setzt.

Der Richtungswechsel dürfte auch den internationalen Klimaschutz in Gefahr bringen: Das größte Land Lateinamerikas spielt im Kampf gegen den Klimawandel eine wichtige Rolle, da das Amazonasgebiet ein CO2-Speicher von globaler Bedeutung ist. Die Schwächung der indigenen Gemeinschaften - traditionelle 'Hüter des Waldes' - geht einher mit Bolsonaros Plan, aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszusteigen.

Auch in anderen Bereichen steht das fünftgrößte Land der Welt vor einem starken Rechtsruck: der Ex-Militär Bolsonaro , der schon als "Tropen-Trump" bezeichnet wird, hat angekündigt das Waffenrecht zu liberalisieren.

In den kommenden vier Jahren will er außerdem die weit verbreitete Korruption bekämpfen, Kriminalität eindämmen und die Wirtschaft ankurbeln.

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