Datenklau „vermutlich mit Standardangriffsmethoden"

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Von Euronews
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Sven Herpig, Leiter des Transatlantischen Cyber-Forums bei der Stiftung Neue Verantwortung, erörtert den Datenklau bei deutschen Politikern.

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Mit Hochdruck arbeiten die deutschen Behörden daran, Ausmaß und Hintergrund des Datenklaus zu ermitteln. So formulierte es die Sprecherin der Bundesregierung.

Wie ist die Dimension dieses Vorfalls einzuschätzen? Sven Herpig, Leiter des Transatlantischen Cyber-Forums bei der Stiftung Neue Verantwortung, sagt:

Hacker nutzten vermutlich Standardangriffsmethoden

„Es sieht wohl derzeit so aus, dass Standardangriffsmethoden vermutlich verwendet worden sind. Das heißt: Abgreifen von Accountnamen und Passwörtern, um dann zum Beispiel in die Konten von sozialen Medien bei Facebook, bei Instagram, wo auch immer, einzudringen, in E-Mail-Konten einzudringen und dort eben die entsprechenden Daten zu exfiltrieren, abzusaugen. (...) Aber es ist nichts, was Fähigkeiten sind, was zum Beispiel nur Geheimdienste oder Militärs besitzen würden."

Daten von Parteien und Politikern nicht direkt von Sicherheitsbehörden geschützt

Da die Daten von Parteien und Politikern nicht direkt von den Sicherheitsbehörden geschützt werden, blieben nur Schulungen - und diese habe es gegeben, so Herpig.

„Von daher haben die Behörden da getan, was sie tun können, nämlich die Angebote bereit gestellt. Wie sie angenommen werden und was davon implementiert wird, liegt dann an den Politikern und Parteien", sagt Herpig.

Seit Juli 2015 gilt das IT-Sicherheitsgesetz, das laut offiziellen Angaben einen Beitrag dazu leisten soll, die IT-Systeme und digitalen Infrastrukturen Deutschlands zu den sichersten weltweit zu machen.

Neue Version des IT-Sicherheitsgesetzes kommt bald

Herpig: „Wir arbeiten gerade an einer neuen Version des IT-Sicherheitsgesetzes, wo auch Zulieferer mit die Pflicht genommen werden. Ich glaube, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, um auch die Parteien mit in die Pflicht zu nehmen und auch dort IT-Sicherheitsstandards anzusetzen, die eingehalten werden müssen von Parteien für die Politiker. Für auch die Parteikommunikation, um eben die IT-Systeme sicherer zu machen, da wir in den letzten Jahren gesehen haben, dass vermehrt westliche demokratische Prozesse angegriffen werden, das heißt, sowohl die Wahlen, aber auch die Parteien und die Politiker selbst."

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