Starfzölle überschatten Detroit Motor Show

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Von su mit dpa
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In Detroit drücken Konjunktursorgen und drohende US-Zölle auf Importwagen die Stimmung bei der größten nordamerikanischen Automesse. Die deutsche Autobranche sieht die Handelspolitik der Trump-Regierung mit großer Sorge und fordert, den transatlantischen Zollstreit zu beenden

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In Detroit drücken Konjunktursorgen und drohende US-Zölle auf Importwagen die
Stimmung bei der größten nordamerikanischen Automesse "Detroit Motor Show". Die deutsche Autobranche sieht die Handelspolitik der Trump-Regierung mit großer
Sorge und fordert, den transatlantischen Zollstreit zu beenden. Mit Spannung werden Neuigkeiten von VW und Ford erwartet.

Ansonsten ist zum Auftakt des Branchentreffens in Michigans alter Industriemetropole nicht viel los. Die Messe ist auf dem absteigenden Ast.

So sind die geplanten Produktpräsentationen von immerhin noch 69 im Vorjahr auf weniger als die Hälfte (30) gesunken. Etliche Hersteller – wie BMW, Daimler, Audi und Porsche - bleiben der Messe diesmal fern.

Michelle Krebs, Branchenanalystin, "Autotrader":

"Die Branche befindet sich in einem Umbruch. Wir hatten in den letzten zehn Jahren eine Superserie von starken Autoverkäufen. Wir werden wahrscheinlich in den nächsten paar Jahren einen Abschwung erleben Die Autokonzerne müssen sich auf das heutige Geschäft konzentrieren, um Gewinne zu erwirtschaften, damit sie eine Zukunft finanzieren können, die ganz anders sein wird. "

Die «North American International Auto Show» (NAIAS) in Detroit läutete jahrzehntelang mit zahlreichen Präsentationen und Premieren den Auftakt des Autojahres ein. Mittlerweile droht die CES (International Consumer Electronics Show) in Las Vegas der sogenannten «Detroit Motor Show» den Rang als wichtigstes Branchentreffen Nordamerikas abzulaufen. Obwohl eigentlich eine Elektronik-Messe, zieht sie wegen der hipperen Tech-Themen und des Branchenwandels hin zu E-Antrieben und Roboterautos immer mehr Autobauer mit ihren Produktvorstellungen an.

US-Präsident Donald Trump, der sein Land von Handelspartnern unfair behandelt sieht, droht mit hohen Sonderzöllen auf Importautos. Bis zum 17. Februar muss der zuständige US-Minister Wilbur Ross eine Einschätzung vorlegen, ob der Import von Autos und Zulieferteilen die nationale Sicherheit der USA beeinträchtigt.

DEUTSCHE AUTOINDUSTRIE NERVÖS

«Die Vereinigten Staaten sind neben China und Europa die wichtigste Absatzregion der deutschen Automobilindustrie», erklärte Klaus Bräunig, Geschäftsführer des deutschen Branchenverbands VDA. 2018 hätten die deutschen Hersteller auf dem US-Markt 1,34 Millionen Autos verkauft und damit in etwa ihr Vorjahresniveau und ihren Marktanteil bei acht Prozent gehalten.

Die USA sind laut VDA jedoch nicht nur als Absatzmarkt, sondern auch als Produktionsstandort bedeutend. Deutsche Hersteller seien dort wichtige Arbeitgeber, betont Bräunig: «2018 waren rund 118.000 Mitarbeiter in ihren Werken direkt beschäftigt, davon mehr als 80.000 bei unseren Zulieferern.»

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