Eigentlich wollte Sebastian Kurz Unterstützung für seine Sozialreform – beleidigte dabei aber versehentlich eine ganze Stadt.
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat mit einer Aussage auf einer Regierungsklausur die eigenen Hauptstädter gegen sich aufgebracht. Er sagte wörtlich:
„Ich glaube nicht, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten und in immer mehr Familien nur mehr Kinder aufstehen, um zur Schule zu gehen.“
Damit bezog er sich auf die Arbeitslosenquote in Wien, die zu den höchsten in ganz Österreich gehört. Mit einer Sozialhilfereform hatte die Regierungskoalition deshalb beschlossen, die soziale Mindestsicherung zu kürzen. Kurz zufolge liefere die aktuelle Mindestsicherung einen Anreiz für Familien, nicht arbeiten zu gehen. Ausgerechnet der Wiener Stadtrat beschloss jedoch, die verminderte Mindestsicherung nicht umzusetzen.
Viele Menschen schlugen sich in dem Konflikt auf die Seite des Wiener Stadtrats, denn sie fühlten sich durch Kurz Aussagen ungerecht behandelt – empfanden diese sogar als beleidigend, da sie ihnen Faulheit unterstellte. Unter dem Hashtag #Wienstehtauf protestierten sie auf Twitter – teilweise mit viel Humor – gegen Kurz Ansichten. Das sind die zehn besten Tweets.
Manche nahmen es mit Humor.
Manche wurden sogar richtig wütend.
Auch die SPÖ Wien reagierte und drehte kurzerhand ein Video, in dem sich Wiener gegen Kurz Aussagen positionieren.