Ein bissl Groll? Seehofer macht Platz für Söder - 10 Kommentare

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Auf dem Parteitag der CSU übergibt Horst Seehofer an Markus Söder. Eine schwierige Geschichte?

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Horst Seehofer twittert sogar zum Abschied als CSU-Vorsitzender. Der 69-Jährige bedankt sich brav bei denen,die ihn unterstützt haben. Doch ganz leicht fällt dem Innenminister der Abschied in München wohl nicht.

Markus Söder bekommt 87,4 Prozent der Stimmen bei der Wahl zum Nachfolger.Viele finden dieses Ergebnis enttäuschend.

In der SZ meint Heribert Prantl, Seehofer allein werde für das schlechte Abschneiden der Partei verantwortlich gemacht, dabei erscheine auch der Nachfolger kaum überzeugend. Prant schreibt:"Markus Söder, die neue Liebe der Partei, gehört zu den Hauptschuldigen der größten Wahlniederlage in der Geschichte der CSU. Aber die Partei hat sich darauf verständigt, die Schuld bei Horst Seehofer zu konzentrieren, Markus Söder zu exkulpieren und den Parteitag als Teil der ewigen Auferstehung der CSU zu zelebrieren. Das ist verständlich, aber nicht sehr aussichtsreich. Warum? Söder fehlt die Popularität im Land. Seehofer hatte sie einmal; er hat sie aber verspielt. Söder hatte sie nie - und ob er sie je gewinnt, ist fraglich, weil ihm die glaubwürdige Substanz fehlt."

Und Seehofer will sich auch nach seinem Rücktritt als CSU-Chef weiterhin nicht zu den heftigen internen Machtkämpfen der vergangenen Jahre äußern - nach eigenen Worten aus Rücksicht auf seine Partei. "Ich bin froh darüber, dass ich Vieles hingenommen habe, geschluckt habe, nie darüber geredet habe", sagte der 69-Jährige am Samstag in seiner Abschiedsrede beim Sonderparteitag in München. Und er habe dies auch in der Zukunft nicht vor, betonte er.

Seehofer sagte, es habe seit der Bundestagswahl 2017 «einige Misshelligkeiten» gegeben. «Ich habe darauf nie in der Breite oder gar in der Tiefe reagiert», sagte er. «Denn wenn man so lange in der Partei tätig ist wie ich, ist einem die Partei ans Herz gewachsen.»

Die CSU bestehe seit 73 Jahren, davon habe er zwei Drittel an vorderer und vorderster Front mitgewirkt. «Ich glaube, alleine aus dieser Zeit wird klar: Da wächst einem etwas ans Herz. Und man wird als Parteivorsitzender alles vermeiden, was aus Eigenverschulden sozusagen Schaden für dieses Herz anrichtet», betonte Seehofer. Konkreter sagte er dazu nichts, er fügte lediglich hinzu: «Es gehört auch zur Ehrlichkeit, dass wir dies heute kurz ansprechen.»

Viele teils ironische Kommentare gibt es dazu, dass Seehofer von seiner "voll digitalisierten Modelleisenbahn" gesprochen hatte.

Schon beim Eintreffen in der Tagungshalle hatte Seehofer gesagt: «Die CSU ist jetzt 73 Jahre alt. Zwei Drittel meines Lebens war ich an vorderer und vorderster Stelle dabei. Und so ein Lebenswerk zerstört man nicht. Deshalb war mir die Einigkeit und die Einheit der Partei immer wichtiger als alles andere.»

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