Syriengespräche in Moskau: Der Abzug der US-Truppen sorgt für neuen Diskussionsbedarf zwischen Putin und Erdogan.
Russlands Staatschef Putin hat den türkischen Präsidenten Erdogan in Moskau empfangen. Es ging einmal mehr um die Lage in Syrien. Mit dem Rückzug der US-Armee verschiebt sich dort die Machtbalance. Für beide Präsidenten eine Chance, eigene Ziele umzusetzen. Erdogan will kurdische Milizen aus dem Norden des Landes vertreiben, Moskau Machthaber Assad wieder zur Kontrolle über ganz Syrien verhelfen.
„Wir haben über die Folgen gesprochen, die der Rückzug der US-Truppen aus den nordöstlichen Gebieten des Landes auf die Lage in ganz Syrien haben wird. Werden diese Pläne umgesetzt, ist das ein positiver Schritt, der dazu beitragen wird, die Situation in diesem unruhigen Teil Syriens zu stabilisieren, der momentan von Kurdengruppen kontrolliert wird", sagte Putin.
"Von entscheidender Bedeutung ist es, ein Machtvakuum nach dem Abzug der amerikanischen Truppen zu verhindern. Gemeinsames Ziel unserer Länder ist es, Syrien von terroristischen Gruppen zu befreien – vom IS, von der kurdischen „Partei der Demokratischen Union“ und der Kurdenmiliz YPG", so Erdogan.
Weiter gefeilscht wird um die Provinz Idlib, letzte Bastion der syrischen Opposition. Damaskus und Moskau wollen sie stürmen, bislang wurde das von türkischen Soldaten verhindert, die auf der Seite der Rebellen stehen. Putin drängte Erdogan nun zu einem härteren Vorgehen gegen gewaltbereite Aufständische.