Airbus-Chef warnt vor No-Deal-Brexit: "Britische Luftfahrtindustrie am Abgrund"

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Von Euronews
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Airbus-Chef Tom Enders hat die britischen Abgeordneten mit einer Videobotschaft vor einem No-Deal-Brexit gewarnt. Er drohte mit drastischen Konsequenzen.

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Airbus hat Großbritannien im Falle eines ungeregelten Brexits mit der Schließung von Fabriken gedroht. Der europäische Luft- und Rüstungskonzern fertigt im Vereinigten Königreich die Tragflächen für fast alle seine Passagier- und Frachtflugzeuge und hat laut eigenen Angaben 14.000 Beschäftigte im Land. 

Airbus-Chef Tom Enders wandte sich in einer Videobotschaft direkt an die britischen Abgeordneten: "Die britische Luft- und Raumfahrtindustrie steht am Abgrund. Der Brexit droht, ein Jahrhundert der Entwicklung auf der Grundlage von Bildung, Forschung und Humankapital zu zerstören. Wenn es einen Brexit ohne Abkommen gibt, werden wir bei Airbus Entscheidungen treffen müssen, die für das Vereinigte Königreich möglicherweise sehr schädlich sind."

Brexit-Befürworterinnen und -befürworter hatten frühere Warnungen von Airbus mit dem Argument gekontert, das vor allem das Werk im walisischen Broughton besonders effizient sei und die Produktion dort wegen des schwachen Pfunds sehr attraktiv. 

Doch die Ankündigungen seien ernst zu nehmen, so Enders: "Bitte hört nicht auf den Wahnsinn der Brexit-Befürworterinnen und -befürworter, die sagen, dass wir uns nicht bewegen und immer hier bleiben werden, weil wir hier riesige Fabriken haben. Sie irren sich. Natürlich können wir unsere großen britischen Fabriken nicht sofort einpacken und in andere Teile der Welt verlegen. Aber die Luftfahrt ist ein langfristiges Geschäft und wir könnten gezwungen sein, zukünftige Investitionen im Falle eines ungeregelten Austritts umzulenken. Und Sie können sich sicher sein, dass es da draußen viele Länder gibt, die sehr gerne Tragflächen für Airbus-Flugzeuge bauen wollen."

Ein ungeregelter EU-Austritt Großbritanniens würde vor allem für Airbus' Lieferkette Probleme bedeuten. Der Konzern plant seit Monaten mit einem No-Deal-Szenario und rechnet laut Berichten mit Kosten in dreistelliger Millionenhöhe.

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