Brexit: Angst vor Medikamentenknappheit

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Zwei Monate vor einem möglichem harten Brexit wächst die Besorgnis auch in der Pharmabranche. Arzneimittelhersteller bereiten sich bereits seit Längerem mit größeren Vorräten auf mögliche Engpässe vor und auch für Apotheken wird das Thema immer dringender.

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Zwei Monate vor einem möglichen harten Brexit wächst die Besorgnis auch in der Pharmabranche. Arzneimittelhersteller bereiten sich bereits seit Längerem mit größeren Vorräten auf mögliche Engpässe vor und auch für Apotheken wird das Thema immer dringender. 

Graham Phillips ist leitender Pharmazeut bei einer Apothekenkette in Hertfordshire nördlich von London: "Es gibt 84 sehr wichtige Nachahmerprodukte, die wir bereits heute nicht mehr bekommen", berichtet er. "Es könnten 200 werden. Bei bestimmten Medikamenten werden wir echte Probleme kriegen. In einigen Fällen werden wir Patientinnen und Patienten statt Nachahmerprodukten alternative Markenprodukte geben müssen, die zehn Mal so teuer sein könnten - in der Hoffnung, dass wir es überhaupt schaffen, unsere Vorräte aufzustocken."

Pharmafirmen in und außerhalb Großbritanniens machen bereits seit Monaten Druck auf die Regierung in London. Die beteuert, sie sorge vor. Brexit-Minister Stephen Barclay: "Mein werter Freund, der Gesundheitsminister, hat sehr deutlich gemacht, dass Medikamente und andere Medizinprodukte höchste Priorität haben. Genau daran denken wir, wenn wir die Güterversorgung planen und zusätzliche Fährenkapazitäten buchen."

Zwei Drittel der in Großbritannien konsumierten Medikamente werden vom europäischen Kontinent importiert. Wie lange die Vorräte der Hersteller im Falle eines harten Brexits reichen, ist fraglich. Sie warnen bereits vor lebensbedrohenden Konsequenzen für einige Patientinnen und Patienten.

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