„Alle tot“: Tagebuch der Belagerung von Leningrad

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Von Euronews
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Die Schülerin Tanja Sawitschewa schrieb in eindrucksvollen Zeilen das Grauen während der Blockade der Stadt durch die deutsche Wehrmacht auf.

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Die Aufzeichnungen von Tanja Sawitschewa gelten als einer der erschütterndsten Berichte aus dem Alltag der Belagerung von Leningrad.

Eine russische Schülerin liest aus dem Tagebuch der 14-jährigen Tanja:

„Zhenia ist am 28. Dezember 1941 um 12 Uhr gestorben. Onkel Lescha am 10. Mai 42 um vier Uhr am Nachmittag; Mama, Oma, Onkel Vasja, Leka: Alle tot. Die Sawitschews sind tot. Alle sind tot. Nur Tanja lebt noch.“

Von September 1941 bis Januar 1944 riegelte die deutsche Wehrmacht die Stadt ab. Hunderttausende Zivilisten kamen während der Blockade in Leningrad um - durch Krankheiten, den Beschuss der Belagerer oder sie verhungerten.

„Tanja ist im Sommer 44 gestorben", sagt Olga Bolschakowa, die Archivarin der Gedenkstätte. „Ihr Tod war qualvoll. Sie wurde blind und war vollständig gelähmt. Es gab viele Mädchen und Jungen wie sie. Sogar 15-köpfige Familien sind während der Belagerung umgekommen, steht in den Unterlagen“, erläutert sie.

Am 27. Januar 1944 endete die Belagerung Leningrads. Rund 800.000 Menschen lebten da noch in der Stadt - einst waren es drei Millionen.

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