Korruption: Bakschisch ist weltweit auf dem Vormarsch

Korruption: Bakschisch ist weltweit auf dem Vormarsch
Von Frank Weinert
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Weltweite nehme die Korruption zu, sagt die Antikorruptionsorganisation "Transparency International". Mehr als zwei Drittel der untersuchten 180 Länder hätten weniger als 50 von insgesamt 100 möglichen Punkten erhalten und gelten damit als korrupt.

WERBUNG

Hier wohnen die Musterschüler unseres Planeten - zumindest in Sachen Korruption: Die Schweiz ist eines der Länder, in denen Bakschisch - gefühlt - fast keine Rolle spielt. Das hat die Antikorruptionsorganisation "Transparency International" ermittelt und den Eidgenossen 85 von möglichen 100 Punkten vergeben. Die Organisation stellte ihren neuen Korruptionswahrnehmungsindex vor.

Weltweite nehme die Korruption zu. Mehr als zwei Drittel der untersuchten 180 Länder hätten weniger als 50 von insgesamt 100 möglichen Punkten erhalten und gelten damit als korrupt. Je dunkelroter die Einfärbung auf der Karte, desto korrupter das Land.

Dänemark ist laut "Transparency" ein Hort der Redlichkeit. Wie in Neuseeland, Finnland, Singapur, Schweden und eben der Schweiz wird hier nur wenig geschmiert und gemauschelt. Deutschland schneidet auf Platz 10 nicht sonderlich gut ab, Österreich ist auf Platz 14 zu finden. Die "bösen Buben" sind demnach Somalia, Syrien, der Süd-Sudan und Jemen.

Da ist also "Luft nach oben" - auch in Europa, sagt Carl Dolan, Europa-Direktor von "Transparency International": "Was wir uns für Europa wünschen, ist eine Übereinstimmung der europäischen Werte und demokratischen Normen. Da ist vor allem die EU gefragt, eine Wertegemeinschaft zu etablieren. Stattdessen scheinen wir in manchen Fällen rückwärts zu gehen. In den Ländern sehen wir einen Kampf gegen die Zivilgesellschaften in Ungarn oder gegen unabhängige Justizbehörden in Ungarn und Polen."

Verbessert habe sich die Situation in Estland, an der Elfenbeinküste, im Senegal und in Guyana. Ein Abwärtstrend sei hingegen in Australien, Chilé, Malta, der Türkei und in Mexiko festzustellen. Zu beobachten seien die USA, Ungarn und Brasilien.

Korruption gedeihe - so "Transparency International" - wenn Rechtsstaat und demokratische Institutionen geschwächt würden und die Freiräume für Zivilgesellschaft und unabhängige Medien schrumpften. Der jährliche Corruption Perceptions Index misst die in Wirtschaft, Politik und Verwaltung wahrgenommene Korruption auf der Grundlage verschiedener Expertenbefragungen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Korruption: EU-verlängert Sanktionen gegen Ukrainer

Der Kampf Rumäniens gegen die Korruption

Transparency International beklagt Korruption in EU-Ländern