13 Fälle bestätigt: Grazer Kinderambulanz kämpft gegen Masernausbruch

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Von Euronews
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Vor knapp drei Wochen ist der erste Masernfall bekanntgeworden - nun könnte die Entwicklung bedrohlicher werden.

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Ohne es zu wissen hat ein 15-Jähriger das Masernvirus in eine Kinderambulanz im österreichischen Graz eingeschleppt. Rund zweieinhalb Wochen ist das her, mittlerweile ist klar: der Junge hat mindestens 13 Kinder und Babys infiziert.

Mehr Ansteckungen befürchtet

Da es bis zu drei Wochen dauern kann, bis die Krankheit ausbricht, werden noch weitere Fälle erwartet. Ansteckungsgefahr herrscht möglicherweise auch in anderen Arztpraxen oder Kliniken. Mindestens 28 Babys befinden sich in Graz derzeit offenbar mit Verdacht auf Masern in Behandlung.

Andrea Grisold vom österreichischen Masernkomitee erklärt: „Wenn man Kontakt hatte, dann sollte man so schnell wie möglich in seinem Impfpass nachschauen, ob man zweimal geimpft ist oder seinen Immunitätsstatus kontrollieren lassen. Das ist eine Blutabnahme, bei der innerhalb von wenigen Stunden kontrolliert werden kann, ob man geschützt ist. Wenn nicht, sollte man sich innerhalb von 72 Stunden impfen lassen.“

Zahl der Masernfälle in Europa gestiegen

Masern sind hoch ansteckend. Gefährdet ist, wer die Krankheit noch nie hatte oder nicht geimpft ist. Die Zahl der Masernfälle in Europa ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2017 gab es in Europa 35 Maserntote. Teilweise steigt auch die Zahl der Impfkritiker: In Polen etwa riefen Bürger im vergangenen Jahr den Internationalen Tag gegen Impfschäden aus.

In Deutschland empfiehlt ein Expertengremium, die Ständige Impfkommission (STIKO), regelmäßig, welche Impfungen die Bürger vornehmen lassen sollten: Der Kombinationsimpfstoff, der gegen Masern, Mumps und Röteln schützt, ist seit Jahren fester Teil der Impfempfehlung. Aus diesem Grund ist die Immunisierung in der Bevölkerung vergleichsweise hoch – wenn auch nicht hoch genug. Das Ziel ist, die Masern zu eliminieren. Ähnlich sieht es in Österreich aus, wo die Immunisierung in den vergangenen Jahren stetig angestiegen ist.

Erste Symptome ähneln oft denen einer Erkältung: Fieber, eine laufende Nase und Husten. Der typische bräunlich-rosafarbene Hautausschlag folgt oft erst Tage später. Bei Verdacht auf Masern wird geraten, telefonisch den Hausarzt oder die Notaufnahme zu kontaktieren, um keine weiteren Patienten anzustecken.

Weitere Quellen • orf

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