Das niedersächsische Dorf Hilgermissen will keine Straßennamen

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Copyright REUTERS/Wolfgang Rattay
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Das niedersächsische Dorf Hilgermissen will keine Straßennamen einführen. Bei einem Bürgerentscheid haben sich Wahlberechtigte dafür ausgesprochen, das jetzige System beizubehalten.

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Die Einwohner des niedersächsischen Orts Hilgermissen haben mit einem Bürgerentscheid gegen die Einführung von Straßennahmen gestimmt.

Die Häuser des Dorfes tragen alle Nummern - und zwar in der Reihenfolge, in der sie gebaut wurden. Dadurch kann es allerdings schwierig sein, das richtige Haus zu finden. Vor allem, wenn man sich nicht auskennt.

Immer wieder gab es Beschwerden, dass Paketboten, Krankenwägen und Besucher die richtigen Häuser nicht finden, da aufeinanderfolgende Hausnummer teilweise kilometerweise auseinanderliegen.

Die Häuser von Hilgermissen sind nach einer alten Tradition nummeriert

Die Adressen setzen sich so aus den Namen der Ortsteile und der Nummer des Hauses zusammen, beispielsweise Eitzendorf 84. Hausnummer 85 ist aber mehr als drei Kilometer entfernt und in einem anderen Teil des Dorfes.

Die Tradition, Häuser nach ihrer Bebauung zu nummerieren, ist Jahrhunderte alt. Längst wird das eigentlich nicht mehr gemacht.

Die Bewohner von Hilgermissen sind aber stolz auf die Einzigartigkeit ihres Ortes. Für sie gehört das System zu ihrer Heimat.

Das drückte sich auch im Ergebnis der Abstimmung aus. 60 Prozent der knapp 1900 Wahlberechtigten wollen die alte Ordnung beibehalten.

2013 hatte es schon einmal eine Abstimmung darüber gegeben, ob Straßennamen eingeführt werden sollen. Auch damals war das Ergebnis klar: 60 zu 40.

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