Venezolanischer Exodus

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Von Euronews
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Laut UN haben bisher drei Millionen Menschen ihr Heimatland verlassen - Notstand, Wirtschaftskrise, Versorgungslage, Gewalt und Perspektivlosigkeit sind die Gründe.

Venezuela blutet aus

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Kolumbien hat mehr als eine Million Venezolaner aufgenommen, das Nachbarland ist zum wichtigsten Fluchtziel geworden. Ecuador, Peru, Chile, Brasilien und Argentinien haben ebenfalls Zehntausende aufgenommen. Und viele machen den Sprung über den Atlantik, hauptsächlich nach Spanien - mehr als 270.000 Venezolaner leben inzwischen dort.

Andrea gehört jetzt zu den drei Millionen, die ihr Land verlassen, um der Wirtschaftskrise zu entkommen. Gerade hat sie ihre Papiere abgeholt, sie hat ihren Job als Kellnerin gekündigt, sie wird Venezuela verlassen. Sie entschied sich, nach Argentinien zu gehen, als sie sich Geld leihen musste, um Medikamente für ihre Mutter kaufen zu können.

Andrea Fonseca: "Ich bin sehr traurig. Es ist nicht einfach, weg zu ziehen, wenn man doch gar nicht weg möchte. Deine Familie zu verlassen, die eigene Mutter, die Freunde, deine Beziehung hinter dir zu lassen. Das ist wirklich nicht leicht".

Venezuela blutet aus, die Migration verursacht einen spürbaren Fachkräftemangel. Der Bildungssektor ist spürbar betroffen, ein fünftel der Lehrerschaft hat gekündigt, viele brauchen mehrere Jobs, um über die Runden zu kommen.

Javier Salas von der katholischen Universität Andres Bello**: "Es gibt Lehrer, die in 3 oder 4 Schulen arbeiten, sie hetzen von einem Job zum nächsten, versuchen, die Zeitpläne einzuhalten. Aber die Schüler bleiben auf der Strecke, die Zeit reicht einfach nicht, um sich mit Sorgfalt, Hingabe und Zuneigung um sie zu kümmern.“**

Nelly kann nur mit ihrem Sohn nur per Videochat Kontakt halten, Miguel ist vor drei Jahren nach Argentinien ausgewandert. Er schickt seinen Eltern Geld – solche Überweisungen sichern der Lebensunterhalt von Millionen von Familien.

Nelly Pompa:"Als wir uns einmal gesehen haben, war er so glücklich. Er ist der Jüngste, du ich vermissen ihn sehr. Wenn ich über ihn spreche, kommen mir wieder die Tränen, ich vermisse ihn sehr, es tut weh.“

Die Regierung Maduro behauptet, die Auswanderer seien Teil eines Plans, um eine humanitäre Krise zu erzeugen, die nur einem Zweck dient: Venezuelas zu destabilisieren.

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