Warum dürfen sich Siemens und Alstom nicht zusammentun?

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Von Euronews
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In Anbetracht wachsender Konkurrenz aus China wollten Industrie und Politik ein europäisches Pendant zu Airbus schaffen, aber hier für die Schiene. Die Industrie fordert nach der EU-Absage einen Perspektivwechsel.

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Die EU-Kommission hat die politisch von Deutschland und Frankreich unterstützte Fusion der Bahnsparten von Siemens und dem französischen Konkurrenten Alstom untersagt. Begründet wurde die Fusion mit der starken Konkurrenz aus China, wo mit massiver Unterstützung des Staates durch Fusionen ein Gigant unter den Bahnausrüstern entstanden ist.

Margrethe Vestager, EU-Wettbewerbskommissarin

"Siemens und Alstom hätten unsere Zustimmung haben können, hätten sie geeignete Maßnahmen vorgeschlagen, die unsere wettbewerbsrechtlichen Bedenken ausgeräumt hätten. Um es klarzustellen, Größe ist in Ordnung, das ist nicht das Problem. Wir sehen aber, dass der Wettbewerbsdruck durch andere Anbieter nicht ausreicht, um diesen Verlust zu kompensieren."

Industrie und Politik wollten ein europäisches Pendant zu Airbus schaffen, aber hier für die Schiene. Die Industrie fordert einen Perspektivwechsel.

Pierre Gattaz ist Präsident des Industrieverbandes Businesseurope

"Wir brauchen eine europäische Wettbewerbspolitik, mit der wir in Zukunft auch in Europa wirklich große Unternehmen bilden können, denn europäische Maßstäbe allein sind zu klein. Wir müssen unseren Binnenmarkt und die bestehenden Regeln schützen, aber wir müssen sie weiterentwickeln, um den Giganten begegnen zu können, die in China, in den USA und vielleicht bald in Indien oder anderen Ländern entstehen."

Die Wettbewerbskommissarin hat unbestritten nach geltendem Recht entschieden, jetzt wird in der EU die Frage diskutiert, ob dieses Recht in Anbetracht kommender Herausforderungen noch zeitgemäß ist.

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