Venezuela-Krise: Bis Ende 2019 wird jeder sechste Venezolaner das Land verlassen haben

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Von Emma BeswickLinda Fischer
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Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen bezeichnete den Zustrom von Hunderttausenden von Flüchtlingen und Migranten aus Venezuela in den letzten Jahren als "die größte Bevölkerungsbewegung in der jüngsten Geschichte Lateinamerikas".

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Seit Beginn der Krise in Venezuela ist die Zahl der Bürger, die das Land verlassen, dramatisch gestiegen und wird wahrscheinlich weiter steigen, so eine Prognose des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR).

Die Organisation bezeichnete den Zustrom von Hunderttausenden von Flüchtlingen und Migranten aus Venezuela in den letzten Jahren als "die größte Bevölkerungsbewegung in der jüngsten Geschichte Lateinamerikas".

Wenn sich der Aufwärtstrend fortsetzt, werden bis Ende Dezember 2019 5,3 Millionen Einwohner Venezuela verlassen haben – das ist jeder sechste Bewohner des Landes.

Wohin gehen die Venezolaner?

Seit 2014 ist die Zahl der Venezolaner, die weltweit den Flüchtlingsstatus anstreben, um 4000 gestiegen – vor allem in Amerika, so das UNHCR.

Die Nachbarländer Kolumbien und Peru haben eine Million beziehungsweise eine halbe Millionen Venezolaner aufgenommen. Ecuador (220.000 Flüchtlinge) und Argentinien (130.000 Flüchtlinge) gehören ebenfalls zu den beliebtesten Zielen, während Brasilien, das an der Grenze zu Venezuela liegt, 85.000 Flüchtlinge aufnahm.

Erste Hilfslieferung erreicht Venezuela

Inmitten einer sich verschärfenden Krise im Land hatte das venezolanische Militär zentrale Punkte an der Grenze zwischen Kolumbien und Venezuela blockiert, um zu verhindern, dass Hilfsgüter wie Lebensmittel oder Medikamente über die Grenze gelangen. Obwohl große Teile der Blockade offenbar noch bestehen, verkündete Guaidó in der Nacht auf Twitter, dass eine erste Lieferung das Land erreicht habe.

Maduro hatte den Konvoi abgelehnt, ihn als "politische Show" bezeichnet und geschworen, im Amt zu bleiben, obwohl zahlreiche Länder weltweit seine Legitimität in Frage stellen und Juan Guaidó als Interimspräsidenten des Landes anerkannten.

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