Protest gegen Labour-Chef Corbyn: Sieben Abgeordnete verlassen Partei

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Von Julika Herzog mit dpa
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Nur knapp sechs Wochen vor dem Brexit gibt es einen Paukenschlag bei der britischen Labour-Partei: Aus Protest gegen den Führungsstil von Labour-Chef Jeremy Corbyn sind am Montag sieben prominente Mitglieder aus der Partei ausge

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Nur knapp sechs Wochen vor dem Brexit gibt es einen Paukenschlag bei der britischen Labour-Partei: Aus Protest gegen den Führungsstil von Labour-Chef Jeremy Corbyn sind am Montag sieben prominente Mitglieder aus der Partei ausgetreten.

Sie wollen nun eine «unabhängige Gruppe» im Parlament gründen.

Besonders hart dürfte die britischen Sozialdemokraten der Rücktritt des charismatischen Abgeordneten Chuka Umunna treffen. Er gilt als Jungstar seiner Partei und führt eine Gruppe an, die ein zweites Brexit-Referendum fordert.

Die Abgeordneten kritisieren vor allem den Brexit-Kurs und den Umgang mit antisemitischen Tendenzen in der größten Oppositionspartei.

Zu den sieben Abgeordneten zählen neben Umunna auch Luciana Berger, Chris Leslie, Angela Smith, Gavin Shuker, Mike Gapes and Ann Coffey. Unklar war zunächst, ob die ausgetretenen Abgeordneten längerfristig eine neue Partei gründen wollen.

Luciana Berger: "Die Werte, die mir am Herzen liegen, zeigen, wer ich bin. Und doch wurden diese Werte immer wieder verletzt, untergraben und angegriffen, da die Labour Party heute ablehnt, meine Wähler und unser Land vor Parteiinteressen zu stellen. Ich kann ich nicht mehr in dieser Partei bleiben, denn ich bin heute auch zu dem Schluss gekommen, dass sie antisemitisch ist."

Mike Gapes: "Ich bin wütend darüber, dass die Labour-Führung sich daran beteiligt den Brexit umzusetzen, was unserem Land großen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Schaden bringen wird. Jeremy Corbyn und seine Vertrauten sind bei so vielen internationalen Fragen auf der falschen Seite: von Russland über Syrien bis hin zu Venezuela. Eine Labour-Regierung unter Corbyn würde unsere nationale Sicherheit und unsere internationalen Allianzen gefährden. "

Kürzlich stellte Corbyn Premierministerin Theresa May die Unterstützung seiner Partei in Aussicht, falls sie beim Brexit eine Zollunion und eine Anbindung an den EU-Binnenmarkt akzeptiere. May lehnt dies strikt ab.

Corbyn zeigte sich in einer Reaktion «enttäuscht» über den Austritt. «Die konservative Regierung vermasselt den Brexit, während Labour einen glaubwürdigen und einenden Plan vorgelegt hat», sagte der Oppositionschef einer Mitteilung zufolge.

Mehr zum Brexit erfahren Sie in unserem Ticker.

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