"Es reicht!" Franzosen demonstrieren gegen Antisemitismus

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Die Menschen auf den Demonstrationen in Frankreich verurteilen die Schändungen jüdischer Gräber vom Dienstagabend.

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Tausende Menschen sind in französischen Städten auf die Straße gegangen, um gegen die antisemitischen Übergriffe der vergangenen Wochen zu protestieren. Die größten Kundgebungen waren in Lille, Toulouse, Marseille und Paris. Sie richten sich gegen die Schändung von jüdischen Gräbern, gegen antisemitische Beschimpfungen und Schmierereien.

Bei den Protesten der Gelbwesten in Paris am letzten Wochenende hatten Demonstranten den jüdischen Philosophen Alain Finkielkraut beschimpft. Biefkästen mit dem Bild der Holocaust-Überlebenden Simone Veil wurden mit Hakenkreuzen beschmiert. Auf einem Bagel-Laden wurde das deutsche Wort "Juden" gesprüht.

Alain, ein französischer Jude auf der Demo in Paris, will seinen Nachnamen nicht nennen. Er sagt, "warum schiebt man alles den Juden zu? Das war schon 1944 und 45 so. Heute geht es weiter. Es reicht! Und genau das steht auch auf den Schildern, die wir hochhalten."

Der Demonstrant Frédéric Aubert befürchtet: "Ich glaube nicht, dass die Vorfälle viele überrascht haben. Und ich bin mir nicht sicher, ob es das letzte Mal war."

Unter den Demonstranten in der französischen Haupstadt waren führende Politiker aller Parteien wie auch die französischen Ex-Präsidenten Francois Hollande und Nicolas Sarkozy.

Frankreich ist Heimat der größten jüdischen Gemeinde in Europa. Mehr als eine halbe Million Juden lebt dort.

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