Das Phänomen Lichtverschmutzung ist nicht ganz unbekannt. Über lichtstarken Metropolen ist oftmals kein Stern zu sehen, das Licht am Himmel wird vonLichtquellen am Boden geschluckt. Diesen Umstand teilen haben Städte wie Hongkong, New York oder Singapur gemein. Fulda aber hat jetzt durchgegriffen.
Sternenstadt, so darf sich Fulda im Osten Hessens seit Neuestem nennen. Warum das so ist? Der Reihe nach.
Wer in Deutschland oder anderen Industrienationen des nachts nach oben blickt, sieht oft nicht viel. Das Licht der Sterne am Himmel wird vom Licht der Zivilisation am Boden verschluckt. In Fulda ändert sich das seit einiger Zeit. Die Stadt am gleichnamigen Fluß setzt auf eine Umstellung der städtischen Beleuchtung. Dabei geht es nicht nur um den ungetrübten Blick ans Firmament, sondern auch um das Wohl von Mensch und Umwelt.
"Wir Menschen schlafen nachts und das können wir schlechter mit Licht, das ist ganz klar. Auch den Insekten geht es so, die werden angezogen durch Licht, aber die brauchen wir ja. In der Tierwelt sind die Insekten der Beginn der Nahrungskette und das strahlt sich aus auf Vögel, auf andere Lebewesen. Das ist eine ganze Kette, die Natur heißt und deshalb müssen wir mit Licht sehr sorgsam umgehen", so Daniel Schreiner von der Stadt Fulda.
Neue Laternen hat die Stadt installieren lassen, die zum Boden und nicht gen Himmel strahlen. Fulda setzt auf eine freiweillige Selbstverpflichtung von Bewohnern und Geschäftsleuten und bietet auch eine Lichtberatung an. Das nächtliche Anstrahlen von Gebäuden wurde eingeschränkt, der bekannte Dom aber bleibt eine Ausnahme.
Sternenstadt oder "Star City" - dieser Titel wurde durch die International Dark-Sky-Association in den USA verliehen. Und wer weiß, vielleicht bleibt die Bischofsstadt Fulda in Deutchland damit nicht auf Dauer allein.
Fulda ist stolz auf die Entwicklung und informiert auf Twitter über den neuen Status: