Schuldspruch im Prozess um Anschlag auf Jüdisches Museum in Brüssel
Fünf Jahre nach dem islamistischen Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel ist der Angeklagte Mehdi Nemmouche schuldig gesprochen worden.
Der 33-jährige Franzose hatte am 14. Mai 2014 vier Menschen in dem Museum erschossen. Ein weiterer Angeklagter ist wegen Beihilfe verurteilt worden. Das Strafmaß wurde noch nicht verkündet.
Der Anwalt der belgischen Opfervereinigung Guillaume Lys im Anschluss an die Urteilsverkündung: "Ich hoffe, dass dieses Urteil den Opfern ein Gefühl der Gerechtigkeit vermitteln kann - nicht nur für diesen Anschlag, sondern auch für andere, spätere, wie den in Paris vom 13. November 2015 oder den in Brüssel vom 22. März 2016. Wir denken an die Opfer, dieser Schuldspruch kann ihnen ein Signal der Hoffnung sei, denn es ist ihr Moment der gerichtlichen Wahrheit, er gehört ihnen."
Beide Angeklagten hatten die Tat bestritten. Sébastien Courtoy, der Anwalt des Angeklagten: "Am Montag wird eine ausführliche Debatte über das Strafmaß stattfinden, und erst danach werden wir dazu Stellung nehmen. Heute wurde noch nichts Genaues entschieden. Das Geschworenengericht besteht aus guten Leuten, auch wenn wir mit ihrer Entscheidung nicht einverstanden sind".
Der Anschlag auf das Jüdische Museum war der erste einer ganzen Reihe von Anschlägen in Europa, die der Terrororganisation IS öffentlich für sich beanspruchte.
Zuletzt hatte es im Dezember einen Anschlag mit fünf Toten im französischen Straßburg gegeben.