Während in einem syrischen Dorf der Kampf gegen die letzten verbliebenen IS-Rebellen läuft, wird in Brüssel über die Krise diskutiert. Es gibt keine einfache Lösung, so der Tenor.
Die letzte Bastion des IS in Syrien ist unter Beschuss. Die Syrisch-demokratischen Kräfte, eine Miliz unter Führung der Kurden, hat ihren mutmaßlich letzten großen Angriff auf die radikalen Islamisten in Baghus fortgesetzt. Doch auch, wenn der IS dort bald besiegt ist, bedeutet das für Syrien noch keinen Frieden.
"Es könnte einen Zustand geben, der zwar kein Krieg ist, der aber auch keinen Frieden bedeutet; in dem sich die Syrer heimatlos fühlen und in dem das Land keine Fortschritte macht", so EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini bei einer Syrien-Konferenz in Brüssel. Frieden schaffen, den Krieg beenden, das gehe nur mit Hilfe der Vereinten Nationen.
Tatsächlich gehen die Kämpfe auch an anderen Orten weiter. In der Region Idlib im Nordwesten Syriens hat die Assad-Regierung ihre Angriffe auf Rebellen verstärkt. Kürzlich sollen auch Brandbomben gefallen sein.
"Die Situation in Syrien ist eine Herausforderung", so Khaled Erksoussi, Generalsekretär des syrischen Roten Halbmondes auf der Syrienkonferenz. "Wir müssen eine Lösung finden, damit sich die Menschen wieder bewegen können. Auch die Lage im Flüchtlingslager al-Haul mit 72000 Menschen muss entschärft werden, es kommen immer mehr dort hin. Es gibt Probleme mit Kämpfern aus dem Ausland, und es gibt die Frage, wie die Menschen geschützt werden können und wie wir eine Lösung für ihre Lage finden können."
Während die Menschen im Flüchtlingslager ausharren, gibt es auch Berichte über Angriffe ausländischer Streitkräfte. So haben russische Jets Luftangriffe geflogen, russischen Medien zufolge, um ein Waffenlager zu zerstören.