Erste Opfer des Massakers in Christchurch beerdigt

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Copyright  REUTERS/Jorge Silva
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Von Euronews mit dpa
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In Christchurch wurden die ersten Opfer des Anschlags auf zwei Moschen beigesetzt. Weitere Leichname sollen nun für die Familien freigegeben werden.

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In Christchurch sind die ersten Opfer des Anschlags auf zwei Moscheen beigesetzt worden. Es handelte sich dabei um einen Vater und seinen Sohn. Die beiden waren erst vor wenigen Monaten als Flüchtlinge aus Syien gekommen.

Im Islam ist es eigentlich üblich, Tote innerhalb von 24 Stunden zu beerdigen. Aufgrund der Ermittlungen müssen die Angehörige auf die Freigabe der Leichname viel länger warten als üblich.

Jacinda Ardern, die Premierministerin Neuseelands, sagte:  "Wir haben 30 Opfer, die nun an ihre Familien übergeben werden. Ich weiß, wie schwierig und frustrierend das aus Sicht der Familien ist. Aber ich habe auch diejenigen getroffen, die an diesem Prozess beteiligt sind und sie arbeiten unglaublich hart."

Neuseeländer gedenken der Todesopfer

Menschen im ganzen Land tanzten den Haka, einen traditionellen Tanz der Maori, um den Opfern die letzte Ehre zu erweisen.

Zudem will Neuseeland den Todesopfern am kommenden Freitag mit zwei Schweigeminuten gedenken. Eine Woche nach dem Anschlag soll das ganze Land zur Tatzeit stillstehen. Ardern kündigte auch an, dass es zu einem späteren Zeitpunkt in Christchurch eine nationale Trauerfeier geben soll. Für die Hinterbliebenen sind inzwischen mehr als fünf Millionen Euro auf einem Spendenkonto eingegangen. 

Massaker von Christchurch

Nach bisherigem Stand hat der rassistisch motivierte Anschlag 50 Menschen das Leben gekostet, 30 Menschen wurden verletzt. Acht schweben weiterhin in Lebensgefahr. 

Der mutmaßliche Täter, ein 28-jähriger Australier, sitzt in Untersuchungshaft. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte er keine Komplizen.

 Ein 17-minütiges Video, in dem große Teile des Verbrechens zu sehen sind, kursiert immer noch im Internet. Ein 18-jähriger muss sich nun ebenfalls vor Gericht verantworten, da er den Live-Stream geteilt haben soll. 

Präsident Erdogan sorgt für diplomatischen Streit

Der türkische Präsident Erdogan hatte den Anschlag als Angriff auf den Islam und auch auf die Türkei verurteilt. Zugleich warnte er, dass Australier mit antimuslimischer Gesinnung das gleiche Schicksal erleiden könnten wie Soldaten, die im Ersten Weltkrieg gegen das Osmanische Reich gekämpft hatten. Erdogan verlangte zudem die Todesstrafe für den Täter. Er fügte hinzu. "Wenn Neuseeland ihn nicht zur Rechenschaft zieht, werden wir dies tun - auf die eine andere Weise."

Australien bestellte am Mittwoch wegen dieser Bemerkungen den türkischen Botschafter ein. Der konservative Premierminister Scott Morrison warf Erdogan vor, im Ersten Weltkrieg gefallene australische und neuseeländische Soldaten "hochgradig beleidigt" zu haben. Morrison weigerte sich auch, eine Entschuldigung anzunehmen. Ardern ging zunächst nicht näher auf die Äußerungen ein.

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