Parfümwerbung statt Wahlkampfrede: Israels rechte Justizministerin in der Kritik

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Von Anne Fleischmann
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Parfümwerbung statt Wahlkampfrede: Israels rechte Justizministerin hat einen Spot für das Fantasieparfüm "Faschismus" gedreht. Die satirisch gedachte Aktion stößt jedoch nicht nur in der Opposition auf Kritik.

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Israels rechte Justizministerin Ajelet Schaked wirbt in einem umstrittenen Video für das Programm ihrer Partei die "Neue Rechte". Das Video mutet an wie ein Werbeclip, der das Fantasieparfüm "Faschismus" anpreist.

Die nationalistische Hardlinerin will mit der satirischen Wahlwerbung Stimmen für die Parlamentswahl im April gewinnen. Ihre Aktion stößt jedoch auf Kritik.

PR-Expertin Ajelet Noff hält die Aktion für unangebracht. "Ihr Ziel war es, Aufmerksamkeit zu erregen und das ist etwas, was sie wahrscheinlich bekommen wird. Wenn ich ihre PR-Beraterin wäre, würde ich ihr empfehlen, so etwas zu tun? Definitiv nicht. Ich kenne keinen ernsthaften Politiker, der so etwas getan hat. Wenn man an die besten Politiker heutzutage denkt, ob Clinton oder Obama, ich sehe niemanden, der so etwas tut", sagte sie.

Und weiter: "Es ist nicht der richtige Weg, mit einem so skandalösen Video und Sexappeal zu werben. Sie ist Politikerin, nicht Madonna. Sie ist keine Sängerin. Sie sollte für die Menschen und Bürger da sein und dafür sorgen, dass sie ihren Job macht. Sie ist definitiv in der falschen Branche."

Schaked weist Kritik zurück

Nach eigenen Angaben will Schaked mit der Aktion gegen jahrelange Vorwürfe der liberalen Linken vorgehen, die sie immer wieder als Faschistin anprangern.

Jegliche Kritik an dem Werbeclip wies Schaked als politisch korrekt zurück. "Es ist ein schöner Clip, der sich an die liberale Linke richtet, die mich seit Jahren faschistisch nennt, aber immer wieder Wahlen verliert. Ich mache mich über mich selbst lustig. Die Leute sollten sich etwas weniger ernst nehmen", sagte sie.

Auf Twitter schreibt sie über das Video: "Das Parfüm, dass die Linken nicht mögen".

Die Opposition sieht in Schaked eine Bedrohung der Demokratie, da sie die Ernennung der Richter des Obersten Gerichtshof ändern will. Geht es nach der Justizministerin, sollen diese in Zukunft allein von Politikern eingesetzt werden und nicht mehr von einem unabhängigen Ausschuss.

Schon in der Vergangenheit ist die kontroverse Politikerin immer wieder durch rassistische Äußerungen aufgefallen.

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