Die türkischen Behörden haben seit dem Putschversuch knapp 1.000 Anträge auf Festnahmen in Deutschland gestellt. Das geht aus neuen Zahlen hervor.
Seit dem Putschversuch im Juli 2016 haben die türkischen Behörden knapp 1.000 Anträge auf Festnahmen in Deutschland gestellt.
Wie viele Festnahmen es tatsächlich gab, ist nicht bekannt
Die Zeitung DIE WELT sprach von 990 Anträgen an das Bundeskriminalamt, dies gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. In 925 Fällen wollten die türkischen Behörden demnach eine Festnahme erwirken, in 65 Fällen sollte dem Bericht zufolge der Aufenthalt der Personen festgestellt werden. Wie oft die deutschen Behörden dem Wunsch der türkischen Kollegen nachkamen, blieb offen.
Mitte September 2018 hatte die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf eine Antwort des Justizministeriums auf eine Linksfraktion-Anfrage von 848 Fahndungsbitten berichtet.
Seit dem Putschversuch greift die türkische Regierung hart gegen angebliche Staatsfeinde und Regierungskritiker durch. In der Türkei wurden inzwischen mehr als 17.000 Menschen wegen ihrer Beteiligung am Putschversuch verurteilt, mehr als 200.000 vermeintliche Regierungsgegner festgenommen, den meisten werden Verbindungen zum in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen. Die türkische Regierung wirft ihm vor, hinter dem Putschversuch zu stecken.