EU-Initiative: Ab 2022 soll in allen Neuwagen ein automatisches Tempolimit eingebaut werden

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Von Alice Tidey
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Elzbieta Bienkowska, EU-Kommissarin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, erklärte: "Mit den neuen fortschrittlichen Sicherheitsmerkmalen, die verbindlich werden, können wir Ähnliches bewirken, wie bei der ersten Einführung der Sicherheitsgurte".

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Am Dienstag verabschiedete die Europäische Union eine vorläufige Verordnung. Darin heißt es: In der EU verkaufte Neuwagen sollen bis 2022 mit einer Technologie ausgestattet werden, die verhindert, dass die Fahrer die Geschwindigkeitsbegrenzungen überschreiten.

Die neue Regel ist Teil einer Reihe zusätzlicher Sicherheitsmaßnahmen, die vom Europäischen Parlament, dem Rat und der Kommission vereinbart wurden. Hochmoderne Bremssysteme, elektronische Datenschreiber, Systeme für Zugriffsperren bei Alkoholisierung und Warnsysteme bei Schläfrigkeit werden damit ebenfalls verpflichtend.

Ziel sei es, die Zahl der Todesopfer auf europäischen Straßen mit durchschnittlich rund 25.000 pro Jahr zu senken, sagte die EU-Kommission in einer Erklärung. Sie schätzt, dass 90 Prozent der Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind und dass die neuen Funktionen dazu beitragen werden, bis 2038 über 25.000 Menschenleben zu retten und 140.000 Verletzungen zu vermeiden.

„Großer Sprung nach vorne“

Elzbieta Bienkowska, EU-Kommissarin für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU, erklärte: "Mit den neuen fortschrittlichen Sicherheitsmerkmalen, die verbindlich werden, können wir Ähnliches bewirken, wie bei der ersten Einführung der Sicherheitsgurte". Sie betonte auch, dass "viele der neuen Funktionen bereits vorhanden sind, insbesondere in High-End-Fahrzeugen".

Die vorläufige Verordnung wurde auch von den Verkehrssicherheitsgruppen begrüßt.

Antonio Avenoso, Exekutivdirektor des Europäischen Rates für Verkehrssicherheit, sagte, dass es „in den letzten 50 Jahren nur wenige Momente gegeben hat, die als große Fortschritte für die Verkehrssicherheit in Europa bezeichnet werden können.“ Die obligatorische Einführung des Sicherheitsgurts sei eine gewesen, und die 1998 vereinbarten EU-Mindeststandards für die Crashsicherheit eine andere. "Wenn die Vereinbarung von gestern Abend offiziell grünes Licht erhält, wird sie einen weiteren dieser Momente darstellen und 25.000 Todesfälle innerhalb von 15 Jahren nach Inkrafttreten verhindern", fügte er hinzu.

Die britische Wohltätigkeitsorganisation Brake bezeichnete die Maßnahmen als "lebensrettend" und sagte, dass es "absolut notwendig ist, zu einer Zeit, in der die britische Verkehrssicherheitsrekord stagniert".

Intelligente Geschwindigkeitsunterstützung

Geschwindigkeitsbegrenzer oder Intelligent Speed Assistance (ISA) verwenden Daten von GPS und digitalen Karten, um die Fahrzeugpositionen und die Geschwindigkeitsbegrenzung in dem Gebiet zu bestimmen. Wenn das Fahrzeug über dem Grenzwert liegt, gibt das Fahrzeug eine Warnung aus und reduziert automatisch seine Bremsleistung.

Das System kann übersteuert werden, indem der Fahrer das Gaspedal kräftig nach unten drückt, um zu signalisieren, dass der Begrenzer vorübergehend deaktiviert werden sollte.

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