Gläubige pilgern in die Stadt und beten, singen, zünden Kerzen an oder tanzen am Schrein des Sufi-Dichters und Heiligen Madho Lal Hussain aus dem 16. Jahrhundert.
Menschen aus ganz Pakistan haben sich in der nordöstlichen Stadt Lahore versammelt, um das 431. Lichterfestival zu feiern. Gläubige pilgern in die Stadt und beten, singen, zünden Kerzen an oder tanzen am Schrein des Sufi-Dichters und Heiligen Madho Lal Hussain aus dem 16. Jahrhundert.
Das Festival feiert die Liebe dieses muslimischen Dichters zu einem hinduistischen Jungen, Madho, und ist damit ein wichtiges Symbol für die interreligiöse Harmonie im Land.
Das Festival geht über drei Tage und wird von Einheimischen Mela Chiraghan genannt. Der wichtigste Ort ist ein Schrein an der Grand Trunk Road, Baghbanpura, wo sich schätzungsweise eine halbe Million Gläubige um ein loderndes Lagerfeuer versammeln. Madho ist an diesem Ort begraben.
Die Pilger - genannt Chighs – tragen kleine Öllampen und werfen diese ins Lagerfeuer, in der Hoffnung, dass ihre Gebete erhört und ihre Wünsche erfüllt werden.
Ein Fest für Liebe, Frieden und Harmonie
Ruqaya Butt besucht das Festival mit ihrer Tochter. "Ich bin wegen meiner Tochter hier. Sie ist behindert, sie kann nicht richtig gehen, also bete ich für sie und so Gott will, wird sie bald gesund werden. Ich glaube voll und ganz an Madho Lal Hussain", erklärt sie.
Die Teilnehmerin Amara Ahmed erklärt die Bedeutung des Festivals: "Der Weise, der hier gefeiert wird, ist ein muslimischer Dichter, der sich in einen jungen Hindu verliebt hat. Die Pilger, die hierherkommen, glauben, dass er eine besondere Vergangenheit hatte. Also bringen sie verschiedene Probleme mit und bitten um eine Lösung."
Christen, Hindus und Sikhs nehmen das Festival als Anlass für interreligiöse Harmonie und schließen sich den Muslimen an, während sie Fürsprache ihrer Schutzheiligen suchen.
Besucher Salman Mehmood Qazi erklärt: "Nach der Lehre von Madho Lal Hussain kann man an diesem Ort Liebe, Frieden und Harmonie finden. Und nach dieser Liebe, dem Frieden und der Harmonie können wir an diesem Ort eine totale interreligiöse Harmonie finden."