Erdogan bleibt Putins Rüstungskunde

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Von su mit dpa
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Mit einem Besuch in Moskau hat der türkische Präsident Erdoğan demonstriert, dass er am Kauf des russischen S-400-Luftabwehrsystems festhält. Dafür setzt er die Beteiligung am US-Tarnkappenjäger F-35 aufs Spiel – und riskiert Konflikte mit dem NATO-Partner USA

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Mit einem Besuch in Moskau hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan demonstriert, dass er am Kauf des russischen S-400-Luftabwehrsystems für 2,5 Milliarden Dollar (2,2 Milliarden Euro) festhält. Dafür setzt er die Beteiligung am US-Tarnkappenjäger F-35 aufs Spiel – und riskiert Konflikte mit dem NATO-Partner USA.

Wladimir Putin, russischer Präsident:

„Wir sprechen zunächst über den Abschluss der Vertragsdurchführung, um die Türkei mit den Flugabwehrsystemen des Typs S-400 Triumph auszustatten. Es gibt einige andere ehrgeizige Projekte, die sich auf die Lieferung moderner russischer Militärprodukte an die türkische Republik beziehen.“

Washington hatte Sicherheitsbedenken angemeldet und die Auslieferung von F-35-Ausrüstung gestoppt. Wenn russische Technik mit Nato-Rüstung verschaltet werde, drohten Geheiminformationen nach Moskau zu gelangen, etwa Details zur Technik von F-35-Kampfjets, die von Nato-Mitgliedern genutzt werden.

Kritiker halten dagegen: Das russische S-300-System sei auch im Nato-Mitgliedsstaat Griechenland im Einsatz - allerdings nicht mit Nato-Computernetzwerken verbunden.

Die Lockheed Martin F-35 Lightning II ist ein Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug, das aus dem Joint Strike Fighter-Programm (abgekürzt JSF, deutsch etwa gemeinsames (der Teilstreitkräfte Air Force, Marine Corps und Navy) Kampfflugzeug) des US Department of Defense (DoD) hervorgegangen ist. Sie soll in vielen westlichen Luftwaffen eingesetzt werden. Mit einem Volumen von knapp 400 Milliarden US-Dollar (355 Milliarden Euro) allein für die US-Streitkräfte und einer geplanten Produktion von mehr als 2.700 Maschinen gilt es aktuell als teuerstes Rüstungsprogramm der Welt.

su

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