Erdoğan und Putin besiegeln Kauf russischer Waffen

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Erdoğan und Putin besiegeln Kauf russischer Waffen

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Mit seinem Besuch in Moskau haben der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin den Kauf russischer Waffensysteme besiegelt.

Russisches Luftabwehrsystem für 2,5 Mrd. Euro

Die Türkei hat das russische S-400-Luftabwehrsystem im Wert von 2,5 Milliarden Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro) bestellt. Deren Auslieferung nach Ankara habe nun Priorität, so der Kreml-Chef. In Washington hingegen sorgt die Entscheidung der Türkei für Unmut.

"Was die S-400 betrifft, haben wir einen Fahrplan vorgelegt. Diejenigen, die uns sagen, dass wir unsere Pläne aufgeben sollen und Ratschläge geben, kennen uns nicht. Wir haben einen Vertrag geschlossen und jetzt ist dieses Geschäft abgeschlossen", sagte Erdoğan.

USA: Türkei setzt NATO-Mitgliedschaft aufs Spiel

Der Waffen-Deal ist vor allem den USA ein Dorn im Auge. So warnte US-Vizepräsident Mike Pence, dass die Türkei ihre NATO-Mitgliedschaft und die Beteiligung am US-Tarnkappenjäger F-35 aufs Spiel setze. Washington fürchtet, dass Russland über das Abwehrsystem an sensible Daten über die Fähigkeiten der F-35-Jets gelangen könnte.

Ein weiteres Thema, das bei dem Treffen zur Sprache kam, war die Lage in Syrien. Russland unterstützt den syrischen Präsidenten Baschar Al-Assad, die Türkei hingegen die Opposition. Die Türkei will vor allem gegen die Kurdenmiliz YPG in Syrien vorgehen.

Putin: Vereinbarung für Idlib nur teilweise umgesetzt

Im September hatten die beiden Länder die Region um Idlib zu einer Deeskalationszone erklärt und sich auf die Einrichtung einer Pufferzone geeinigt. Die nordwestlich gelegene Region wird von einer Al-Kaida nahestehenden Miliz kontrolliert und gilt als letzte verbleibende Rebellenhochburg in Syrien. Die Vereinbarung ist bislang jedoch nur teilweise umgesetzt worden.

Putin erklärte, dass das Problem in Idlib akut sei. Man habe die in Sotschi festgelegten Ziele noch nicht erreicht, doch das sei noch möglich.

Türkei - Russland: Engere Zusammenarbeit im Energiesektor

Wirtschaftlich wollen die beiden Länder zukünftig im Energiebereich enger zusammenarbeiten: so ging es um die Fertigstellung der Gaspipeline "Turkish Stream", die Ende des 2019 in Betrieb gehen soll, und den Bau des ersten türkischen Atomkraftwerks durch Russland.

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