In Manila muss man zum Einkaufen nicht in den Supermarkt - das geht vom Auto aus

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Von Lindsey JohnstoneAnne Fleischmann mit Reuters
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In Manila muss man zum Einkaufen nicht mehr in den Supermarkt. Fast alles, was man braucht, kann man hier bequem vom Auto aus kaufen.

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In der philippinischen Hauptstadt Manila haben Straßenverkäufer ihre Chance gewittert und nutzen den vielen Verkehr in der Stadt.

Im alltäglichen Stau spazieren sie zwischen den Autos umher und verkaufen ihre Waren an die Fahrer. Von Basketbällen über Bonsaibäume bis hin zu Snacks und Telefonladegeräten gibt es nicht viel, das man nicht von den Händlern erwerben kann.

Manila ist berüchtigt für seine Staus und die Verstopfung der Straßen. Den Straßenverkäufer kommt das zugute: Sie verdienen so ihren Lebensunterhalt und verwandeln die Straßen der Hauptstadt in ein befahrbares Einkaufszentrum.

Straßenverkäufer verdienen im Stau ihren Lebensunterhalt

Maria Eloisa Bantique ist eine der Verkäuferinnen. Die Mutter von sieben Kindern ist eine von vielen, die die verstopften Straßen zu ihrer Haupteinnahmequelle machen. Ohne ihr Geschäft auf der Straße, käme sie eigenen Angaben zufolge nicht über die Runden.

"Ich verdiene so den Lebensunterhalt für mich und meine Kinder", sagt sie. "Ich bin zwar nur eine einfache Verkäuferin, aber ich schäme mich nicht dafür", erklärt sie während sie sich mit ihrer Sammlung von Staubwedeln und Mickey Mouse-Sonnenblenden ihren Weg bahnt.

"Einige Leute haben keine Zeit, in Einkaufszentren zu gehen", erklärt Bantique. "Vielleicht, weil sie so beschäftigt mit ihrer Arbeit sind. Wenn sie uns dann sehen, kaufen sie die Dinge, die sie brauchen, bei uns ein."

"Es wird uns einfach gemacht", erzählt Edwin Manolo, ein Autofahrer, der gerade ein Kabel gekauft hat, um sein Handy aufladen zu können. "Und wir können zudem anderen helfen, die hier auf der Straße versuchen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen."

Pro Tag verdient Bantique umgerechnet 8,90 Euro

Eigentlich dürfen sich die Straßenverkäufer nicht auf den Hauptverkehrsstraßen befinden. Aber die Verkehrspolizei neigt dazu, wegzuschauen. Einige Bewohner Manilas beklagen sich darüber, dass die Verkäufer zum langsamen Verkehr beitragen. Die sehen das jedoch anders.

"Wir glauben nicht, dass wir jemanden behindern", sagt Bantique. "Wir wissen, wann wir uns bewegen müssen, dann gehen wir alle zur Seite. Warum sollten wir auch stehen bleiben? Wir könnten im Verkehr sterben."

Bantique sagt, dass sie pro Tag umgerechnet etwa 8,90 Euro verdient. Das ist knapp über dem Mindestlohn. Jedoch sind ihre Einnahmen unsicher, sie kann vorher nie wissen, wie viel sie an einem Tag verdienen wird.

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