Bundeswehr hinterlässt verseuchte Böden an etwa 100 Standorten

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Von Euronews
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Die Bundeswehr könnte ein weitaus größeres Problem mit giftigen Feuerlöschschäumen haben als bisher bekannt. Einem Bericht zufolge sind potentiell mehr als 100 Standorte betroffen.

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Die deutsche Bundeswehr hat in der Vergangenheit in großem Umfang Grundwasser und Böden verunreinigt. Das geht aus einem Bericht des Bayerischen Rundfunks hervor. Es geht um Feuerlöschmittel, die PFCs, Perfluorcarbone, enthalten. Der Einsatz von potentiell umwelt- und gesundheitsschädlichen Schäumen ist zwar nicht ungewöhnlich, das Problem ist bei der Bundeswehr nach Darstellung des BR jedoch größer als bisher bekannt.

An 18 Standorten gelten dem Bericht zufolge die Kontaminationen als bestätigt, mehr als 100 weitere Orte gelten als Verdachtsfälle. Die Folgen reichen von kontaminiertem Bauland bis zu Einschränkungen bei der Nutzung von Grundwasser.

Die Bundeswehr räumt auf ihrer Webseite die Verwendung PFC-haltiger Löschschäume ein. Man halte sich dabei aber an gesetzliche Vorgaben. Die verbotene Substanz PFOS werde seit Jahren nicht mehr eingesetzt. Ein Verbot für andere PFCs gebe es nicht.

Weiters spricht die Bundeswehr von einem Drei-Phasen-Programm zum Umgang mit Altlasten. In Phase 3, der eigentlichen Sanierung, scheint sie aber noch nicht angekommen zu sein, Jahre, nachdem bekannt wurde, wie problematisch die PFCs sein können. Dem Bayerischen Rundfunk zufolge wurde bisher noch nirgendwo saniert. Bei der Bundeswehr heißt es demnach auf eine Anfrage zu einem der Standorte, man bearbeite die Kontaminationen mit höchster Priorität.

Weitere Informationen

Der Bericht des BR mit einer Karte der betroffenen Orte

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