Komiker gegen Oligarch - Showdown bei ukrainischer Präsidentenwahl

Komiker gegen Oligarch - Showdown bei ukrainischer Präsidentenwahl
Copyright Reuters
Von Julika Herzog mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Ukraine wählt am Sonntag einen neuen Präsidenten. In Umfragen liegt der Herausforderer von Präsident Petro Poroschenko, der Komiker Wolodymyr Selenskyj weit vor dem Amtsinhaber- bei mehr als 70 Prozent der Stimmen.

WERBUNG

Die Ukraine wählt am Sonntag einen neuen Präsidenten. In Umfragen liegt der Herausforderer von Präsident Petro Poroschenko, der Komiker Wolodymyr Selenskyj weit vor dem Amtsinhaber- bei mehr als 70 Prozent der Stimmen.

Bekannt ist Selenskyj durch eine erfolgreiche Comedyserie, in der er einen Geschichtslehrer spielt, der sich im Präsidentenamt wiederfindet und es mit den korrupten Machtstrukturen aufnimmt.

"Die ukrainische Bevölkerung ist enttäuscht und will einfach ein neues Gesicht sehen. Zelenskiy ist ein Symbol für dieses Protestwahlvolk", so ein Einwohner von Kiew.

Eine Frau sagt: "Zelenskiy führt, weil die Menschen im Land seine Fernsehserie "Diener des Volkes" gesehen haben. Sie denken, wenn Zelenskiy Präsident wird, wird er Ordnung im Land schaffen. Sie glauben an eine Filmfigur und wollen gar nicht daran denken, wer der Kandidat im wirklichen Leben ist."

Vom Präsidentendarsteller im Fernsehen ins echte Staatsamt? Die Anhänger Poroschenkos wollen trotz des haushohen Vorsprungs seines Herausforderers nicht aufgeben.

"Da Volodymyr eine absolut neue Person in der Politik ist, ist die Entscheidung seiner Wähler eine emotionale und keine rationale Wahl. Und wenn eine Entscheidung emotional ist, können wir immer noch für die Vernunft und einen kühlen Kopf kämpfen", so die Parlamentssprecherin Iryna Gerashchenko und Verbündete Poroschenkos.

Der einstige Hoffnungsträger Poroschenko war 2014 im Zuge der proeuropäischen Proteste auf dem Maidan in Kiew an die Macht gelangt, bei denen mehr als 100 Menschen starben. Doch heute sind viele Menschen im Land ämer als noch vor den Protesten und auch den seit fünf Jahren andauernden Krieg mit von Russland unterstützten Separatisten im Donbass konnte Poroschenko nicht beenden.

Die beiden Kandidaten werden sich am Freitagabend ein Rede-Duell im Olympia-Stadion in Kiew liefern.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Schlaganfall: Karl Dall mit 79 verstorben

"Mutter aller Reformen" - Meloni will Geschichte schreiben

"Es sind unsere Jungs, unsere Männer" - Russen richten sich auf einen langen Krieg ein