Das Tal der Puppen

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Von Julika Herzog mit afp
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Im kleinen japanischen Dorf Nagoro, gut 500 Kilometer südwestlich von Tokio in den Bergen lebten einst hunderte Familien, heute sind nur noch 27 Einwohner übrig. Ayano Tsukimi begann die Weggezogenen und Verstorbenen durch lebensgroße Puppen zu ersetzten.

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Im kleinen japanischen Dorf Nagoro, gut 500 Kilometer südwestlich von Tokio in den Bergen lebten einst hunderte Familien, heute sind nur noch 27 Einwohner übrig. Eine Japanerin wollte nicht länger mit ansehen, wie das Leben immer mehr aus ihrem Dorf wich.

Ayano Tsukimi begann die Weggezogenen und Verstorbenen durch lebensgroße Puppen zu ersetzten. Mittlerweile sind sie im ganzen Dorf zu finden - 10 Puppen für jeden bleibenden Einwohner - an der Bushaltestelle, an Verkaufsständen und in der Schule, die schon vor Jahren geschlossen wurde. Überall da also, wo keine lebenden Menschen mehr sind.

"In dem Klassenzimmer habe ich einen Besuchstag für Eltern nachgestellt. So war es hier, als es noch Menschen in unserem Dorf gab und Leben", erklärt die 69-Jährige.

So wie Nagoro geht es vielen Dörfern in Japan. Mehr als 10.000 Ortschaften sind bereits entvölkert; die Häuser und die Infrastruktur verfallen, ganze Landstriche veröden aufgrund der sinkenden Geburtenrate und der raschen Überalterung.

In Nagoro sind allerdings mittlerweile wieder mehr Menschen zu sehen: die Puppen von Ayano Tsukimi ziehen mittlerweile Touristen an.

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