Nach Prügelattacke: Bewährung für 3 von 4 Asylbewerbern in Amberg

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Von Philipp Lippert
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Im bayrischen Amberg haben sich nach einer Prügelattacke vier ausländische Jugendliche mit dem Gericht geeinigt.

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Der Fall hatte Anfang des Jahres Schlagzeilen gemacht. Zeitweise war sogar von Bürgerwehren die Rede, die in Amberg in Bayern aufmarschieren wollten, um die Stadt vor prügelnden Asylbewerbern zu schützen. Außerdem hatte die Prügelattacke der Asylbewerber eine Debatte über konsequentere Abschiebungen von ausländischen Straftätern nach sich gezogen.

Jetzt vier Monate nach der Prügelattacke auf Passanten hat der Prozess gegen die vier tatverdächtigen Flüchtlinge begonnen. Die vier ausländischen Jugendlichen haben sich mit dem Gericht geeinigt - drei von ihnen werden mit einer Bewährungsstrafe davonkommen. Die Asylbewerber im Alter zwischen 17 und 19 Jahren haben gestanden, Ende Dezember wahllos auf 21 Passanten eingeprügelt zu haben. 15 Personen sind damals verletzt worden.

Nach Angaben der Jugendlichen aus dem Iran und Afghanistan ist es zu den Angriffen gekommen, weil sie Alkohol und Betäubungsmittel konsumiert hatten.

Den Angeklagten wird gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt, drei von ihnen auch Beleidigung.

"Kombination aus Langeweile, Alkohol und Gruppendynamik"

Oberstaatsanwalt Joachim Diesch hatte bei Abschluss der Ermittlungen gesagt, dass wohl eine Kombination aus Langeweile, Alkohol und Gruppendynamik Grund für die Taten sei. Das Geschehen sei unabhängig von der Herkunft der vier Angeschuldigten zu betrachten.

Die Ermittler vernahmen nach den Angriffen fast 100 Zeugen und werteten zahlreiche Videoaufnahmen aus, so dass sich der Tatablauf rekonstruieren ließ.

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