"Die Menschen haben die Nase voll davon, wie sich der Finanzsektor verhält", sagte der niederländische Politiker.
WERBUNGDer niederländische Politiker Frans Timmermans macht auch die Banken für den Aufstieg der rechten Parteien in Europa verantwortlich. Das sagte der Vize-Präsident der EU-Kommission in der Euronews-Sendung "Raw Politics". Die Menschen hätten die Nase voll davon, wie sich der Finanzsektor verhält. Deshalb will Timmermans die Bankenunion schnell vollenden. "Wenn eine Bank dann Probleme hat, kann sie nicht mehr zu den normalen Bürgern kommen und sie nach Geld fragen", sagt Timmermans.
"Ich verstehe die Enttäuschung vieler Wähler, aber Nationalismus wird uns nicht retten", betont Timmermans. Zudem äußerte er sich zum Brexit: Dabei ist es aus seiner Sicht nur um die Eigeninteressen von Parteien gegangen.
"Europa muss ein sicherer Hafen für echte Flüchtlinge bleiben"
Beim Streitthema Migration gab Timmermans zu, dass die EU die Flüchtlingskrise anfangs nicht unter Kontrolle hatte. Man habe aber Schritte unternommen, um wieder die Kontrolle zu erhalten. "Das einzige Problem ist, dass nun politische Raubtiere die Tatsache ausnutzen, dass die Menschen glauben, dass wir das nicht unter Kontrolle bekommen. Sie machen Identitätspolitik, indem sie sagen, dass diese Menschen nicht hierher gehören, dass sie uns gefährden. Wir müssen hart bleiben. Wenn wir unsere Werte bewahren wollen, müssen wir ein sicherer Hafen für echte Flüchtlinge bleiben", meint Timmermans.
Von einem einheitlichen Mindestlohn hält Frans Timmermans ebenfalls nicht viel. Dafür seien die Einkommen und Preise in Europa zu unterschiedlich.