Bericht: Mensch zerstört Natur rasend schnell

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Bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten innerhalb von zehn Jahren aussterben, so der Weltrat für Biologische Vielfalt.

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Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: Der Mensch zerstöre die Natur in rasender Geschwindigkeit, noch nie sei das Ausmaß des Artensterbens so groß wie derzeit, heißt es in einem jetzt veröffentlichten Bericht des Weltrates für Biologische Vielfalt.

Bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten innerhalb von zehn Jahren aussterben, meldet die 2012 von den Vereinten Nationen gegründete Organisation. 75 Prozent der Natur sei vom Menschen erheblich verändert worden, schreiben die Verfasser des Berichts weiter. Seit 1970 haben die Nahrungserträge demzufolge um 300 Prozent zugenommen.

Die Fischbestände seien stark beeinträchtigt und die Verwendung von Holz in den vergangenen fast 50 Jahren um 45 Prozent gestiegen.

Die Artenvielfalt sei wichtig für das menschliche Wohlergehen, betonte der Vorsitzende des Weltrates für Biologische Vielfalt, Robert Watson.

„Der Verlust der Artenvielfalt und der Klimawandel sind umwelt-, entwicklungs-, wirtschafts- und sicherheitspolitische Fragen, die gemeinsam angegangen werden müssen. Das bedeutet, dass diese Themen nicht nur die Spezialgebiete von Umweltministern sind. Die Regierungen müssen viel stärker vernetzt sein. Und auch die Ministerien auf der ganzen Welt müssen zusammenarbeiten“, so Watson.

Den derzeitigen Bestand unterschiedlicher Arten in Flora und Fauna schätzen die Biologen auf acht Millionen.

Watson: „Wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine Welt hinterlassen wollen, die nicht durch menschliches Handeln zerstört wurde, müssen wir jetzt etwas tun. Es ist entscheidend, dass Regierungen und die Privatwirtschaft auf der ganzen Welt die Stimmen der Armen hören."

Lage nicht hoffnungslos

In dem Bericht heißt es, um weiteren Schaden abzuwenden, dürfe wirtschaftliches Wachstum nicht mehr im Mittelpunkt der Weltgemeinschaft stehen. Hoffnungslos sei die Lage aber nicht.

„Wir wollen nicht, dass sich die Menschen entmutigt fühlen, sie denken, dass man ohnehin nichts machen kann und meinen, der Kampf sei verloren. Wir haben den Kampf nicht verloren. Wenn man ihr die Chance dazu gibt, wird sich die Natur ihr Recht zurückholen und sich durchsetzen. Wir möchten, dass jeder das Gefühl hat, etwas beitragen zu können“, sagt Anne Larigauderie vom Weltrat für Biologische Vielfalt.

Rund 15.000 wissenschaftliche Arbeiten und Unterlagen wurden im Rahmen der Studie ausgewertet. Drei Jahre lang waren 145 Mitarbeiter aus 50 Ländern mit der Erstellung des Berichtes beschäftigt. Die Erkenntnisse sollen unter anderem bei der im kommenden Jahr in China stattfindenden Weltartenschutzkonferenz erörtert werden.

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