Nauseda vs. Simonyte: Wer macht das Rennen in Litauen?

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Von Euronews mit dpa, reuters
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Wer Litauens neues Staatsoberhaupt wird, entscheidet sich erst in einer Stichwahl in zwei Wochen. Zwei Finanzexperten treten gegeneinander an. Es könnte ein Kopf-an-Kopf-Rennen werden.

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Bei der Präsidentenwahl in Litauen hat keiner der Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreicht. Über die Nachfolge von Präsidentin Dalia Grybauskaite wird erst eine Stichwahl in zwei Wochen entscheiden. Der Wirtschaftsexperte Gitanas Nauseda tritt gegen die frühere Finanzministerin Ingrida Simonyte an.

Der parteilose Nauseda, bis vor kurzem Chefökonom der größten litauischen Privatbank, hat den ersten Wahlgang mit 31 Prozent der Stimmen knapp gewonnen. Er will auch in Runde zwei als unabhängiger Kandidat gehen. "Ich denke, wir haben sehr gute Chancen, unsere Arbeit fortzusetzen", sagte der 54-Jährige nach der Auszählung aller Stimmen. "In den nächsten Tagen werden wir den Fokus darauf legen, weitere Gemeinden im Land zu besuchen. Unser Ziel für den Wahlkampf war es, sie alle zu besuchen.“

Beide Kandidaten versprechen "Sozialstaat"

Seine Wahlversprechen: ein sozialeres Litauen und den Kampf gegen die drastischen Einkommensunterschiede. Damit wirbt auch Simonyte, die von den oppositionellen Christdemokraten unterstützt wird und besonders der Landbevölkerung eine Stimme geben will.

"Unabhängig von den Ergebnissen der ersten Runde müssen wir weiter auf die Dinge schauen, die nicht nur für die Großstädter, sondern auch für Bewohner kleinerer Städte und Regionen wichtig sind, um Litauen zu einem erfolgreichen Land zu machen", so die 44-Jährige. 

Ministerpräsident abgestraft: Kein "Weiter so"

Saulius Skvernelis, amtierender Ministerpräsident, landete abgeschlagen auf Platz drei. Und wird damit wohl im Juli zurücktreten - wie er vor der Präisdentschaftswahl für den Fall einer Niederlage angekündigt hatte.

Das schwache Abschneiden des Regierungschefs zeigt: Die Mehrheit der Litauer wünscht sich einen klaren Wandel. Nach einer Reihe von Korruptions- und Misswirtschaftsskandalen ist die Politikverdrossenheit groß.

Wer das Rennen macht, entscheidet sich am 26. Mai – parallel zur Europawahl. Klar ist: Sowohl Nauseda als auch Simonyte wollen am überzeugten Pro-Europa- und Pro-Nato-Kurs der Vorgängerin festhalten. Das Militärbündnis gilt vielen Litauern als Absicherung gegen den mächtigen Nachbarn Russland.

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