Unglaublich - Schlangestehen am Mount Everest: 7 Tote in einer Woche

Unglaublich - Schlangestehen am Mount Everest: 7 Tote in einer Woche
Copyright Nirmal Purja
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Von Kirsten Ripper mit dpa, AFP
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Laut Experten gibt es immer mehr Tote am höchsten Berg der Welt, weil durch lange Schlagen lange Wartezeiten entstehen.

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Am Mount Everest sind innerhalb von drei Tagen vier Menschen ums Leben gekommen. Seit einer Woche hat es mindestens sieben Tote gegeben. Der ziemlich unglaubliche Grund ist auch auf dem Foto zu sehen: Immer mehr Bergsteiger wollen den Gipfel vom höchsten Berg der Welt erklimmen - und sie stehen deshalb schon zu Beginn der Hauptklettersaison in einer Art "Stau", der zu langen Wartezeiten führt.

Dabei sind nicht nur Touristen Opfer des Runs auf den Berg. Ein 33 Jahre alter nepalesischer Bergführer brach am Freitag beim Aufstieg mit einer Gruppe zusammen und wurde zum Basislager hinunter geflogen, wie sein Arbeitgeber mitteilte. Dort hätten Ärzte nur noch den Tod des Mannes feststellen können.

Am Mittwoch und Donnerstag waren - unabhängig von einander - ein 55-jähriger US-Amerikaner, zwei indische Frauen im Alter von 53 Jahren und ein 27-jähriger Inder beim Abstieg vom Gipfel des 8848 Meter hohen Bergs ums Leben gekommen. Alle vier hatten nach Berichten von Sherpas unter Erschöpfung gelitten. In der Vorwoche waren ein Ire verunglückt und ein Inder tot in seinem Zelt gefunden worden.

Wegen günstigen Wetters staute es sich vor allem am Mittwoch am Everest-Gipfel. Mehr als 200 Kletterer nahmen den Gipfel in Angriff. Zuvor hatten starker Schneefall und heftiger Wind den Beginn der Saison verzögert. Ein im Internet verbreitetes Foto eines Bergsteigers zeigte eine lange Schlange auf dem «Dach der Welt».

Seit der ersten Besteigung des Everest im Jahr 1953 schafften es inzwischen mehr als 5000 Menschen auf den Gipfel des Bergs an der Grenze zwischen Nepal und dem von China verwalteten Tibet. Mehrere Hundert kamen jedoch bei dem Versuch ums Leben.

Wegen der schwierigen Witterungsbedingungen ist die Hauptsaison auf wenige Wochen im Frühjahr begrenzt. Für die Genehmigung zahlen ausländische Bergsteiger umgerechnet rund 9000 Euro. Diesmal wurden 375 Genehmigungen erteilt - ähnlich viele wie in vergangenen Jahren. Im vorigen Jahr hatte es fünf Todesfälle am Everest gegeben.

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