Wahlanalyse: "Europa ist als politischer Raum aufgetaucht"

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Europas Wähler haben gesprochen, die große Koalition aus EVP und und Sozialdemokraten (S&D) scheint Vergangenheit. Die Wahlbeteiligung von EU-weit 50,95 Prozent war die höchste seit 1994. Eine Wahlanalyse von Alberto Alemanno, HEC Business School, Paris

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Europas Wähler haben gesprochen, die Große Koalition aus EVP und und Sozialdemokraten (S&D) scheint Vergangenheit. Fest steht: So viele wie seit einem Vierteljahrhundert nicht interessierten sich für die EU. Die Wahlbeteiligung von EU-weit 50,95 Prozent war die höchste seit 1994.

 Was macht diese Wahlen so besonders?

Alberto Alemanno, Professor für EU-Recht an der Pariser HEC (Hautes Études Commerciales) Business School:

"Zweifellos haben die Bürger Europas diese Wahlen anders erlebt, und auch die Ergebnisse sind neu – ein sehr fragmentiertes Parlament. Diese Wahlen waren absolut beispiellos, und dies hat zu dem Ergebnis geführt, dass die Bedeutung der EU für das Leben der Menschen deutlich wird, dass die Bürger erwarten, dass sich die Europäische Union in ihrem nationalen, aber auch in ihrem europäischen politischen Leben positioniert. Das sah aus wie Wahlen auf nationaler Ebene - aber in Wahrheit war das mehr, etwas Tieferes – Europa ist als politischer Raum aufgetaucht. So wird man das in Erinnerung behalten – zum erstenmal haben die nationalen Spitzenpolitiker über europäische Politik diskutiert, und das ist absolut neu, und wird Konsequenzen bei der Mehrheitsfindung im nächsten Europäischen Parlament haben. Das "Duopol" der beiden bisherigen Volksparteien ist völlig zerbrochen, andere, wie die Liberalen von ALDE legten zu, auch die Grünen."

su

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