May hört als Tory-Parteichefin auf: Wer wird ihr Nachfolger?

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Von Euronews mit dpa
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Die britische Premierministerin Theresa May gibt ihr Amt als Tory-Parteichefin ab. Elf Kandidaten werden für die Downing Street Number 10 kandidieren.

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An diesem Freitag gibt die britische Premierministerin Theresa May ihr Amt als Tory-Parteichefin ab. Ihr Rücktritt vor gut zwei Wochen bahnte sich an: Es waren zähe Verhandlungen für sie mit Brüssel über einen geordneten Brexit. Danach hat sie es nicht geschafft, das Parlament von ihrem ausgehandelten Deal zu überzeugen.

Wer neuer Vorsitzender der Konservativen und gleichzeitig neuer Premierminister wird, das entscheidet sich am 22. Juli, nur drei Monate vor dem geplanten Brexit-Termin.

Bevor dieser Vorwahlprozess beginnt, hat der Sprecher des Unterhauses, der Konservative John Bercow, daran erinnert, dass die oder der zukünftige Premierminister immer die Rechte des Parlaments achten muss:

"Der Brexit wird nicht außerhalb entschieden. Das wird nicht passieren. Eigentlich müsste das gar nicht extra betont werden. Mir war es aber wichtig, es noch einmal zu erwähnen."

Kandidaten für Tory-Vorsitz bringen sich in Stellung

Nicht weniger als elf Kandidaten werden für die Downing Street Number 10 kandidieren.

Experten zufolge hat der ehemalige Außenminister und exzentrische Politiker Boris Johnson die besten Chancen. Er gilt als beliebt bei den Parteimitgliedern.

Umweltminister Michael Gove gilt als größter Gegen-Kandidat Johnsons. Er hat nicht nur gute Kontakte innerhalb des Parlaments - auch nach außen, beispielsweise zu US-Medien-Mogul und Trump-Verbündeten Rupert Murdoch.

Dominic Raab hatte schon mehrere Posten in der Regierung. Er gab sein Amt als Brexit-Minister schon nach wenigen Monaten wieder ab - dem Vertragsentwurf zum EU-Austritt wollte er nicht zustimmen.

Außenminister Jeremy Hunt war erst gegen, heute ist er für den Brexit. Für viele ein Zeichen, dass er sich damit schon als Nachfolger für May in Position bringen wollte. Ihm gelang es, die europäischen Verbündeten mit ähnlich provokativen Stellungnahmen gegen sich aufzubringen wie Boris Johnson.

Innenminister Sajid Javid wurde nach dem Referendum zum Brexit-Befürworter. Er gilt als Hardliner beim Thema Einwanderung. Als Sohn eines pakistanischstämmigen Busfahrers verkörpert er den Traum vom sozialen Aufstieg in einer stark durch Klassendenken geprägten Gesellschaft.

Theresa May, die gescheiterte Brexit-Premierministerin. Ihre (bisherige) Amtszeit in Bildern:

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