"Nein heißt Nein" - Neues Gesetz gegen Vergewaltigung in Griechenland

"Nein heißt Nein" - Neues Gesetz gegen Vergewaltigung in Griechenland
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Von Foteini Doulgkeri
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Vergewaltigung wird künftig juristisch als Sex ohne Einwilligung definiert. Die Regierung reagierte damit auf den starken Druck von Menschen- und Frauenrechtsorganisationen.

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**"Nein heißt Nein" - diese Formel soll künftig auch in Griechenland den Tatbestand der Vergewaltigung definieren. Eine entsprechende Gesetztesnovelle hat das Parlement in Athen verabschiedet. **

Vergewaltigung wird künftig als Sex ohne Einwilligung definiert. Die Regierung reagierte damit auf den starken Druck von Menschen- und Frauenrechtsorganisationen. Eine Kehrtwende und ein historischer Sieg für die Aktivistinnen vor dem Parlament.

Eirini Gaitanou von Amnesty International sagt: "Es ist nun nicht mehr notwendig, den Einsatz von Gewalt nachzuweisen, damit eine Tat als Vergewaltigung vor Gericht verhandelt wird. Sondern es gilt die einfache Tatsache, dass Sex zwischen zwei Menschen im gegenseitigem Einvernehmen geschieht. 

"Wenn einer von beiden nicht will, oder nicht sagen kann, dass er nicht will, ist das Vergewaltigung, und das wird jetzt durch das griechische Gesetz garantiert."
Eirini Gaitanou
Amnesty International

Die Zahl der Anzeigen wegen Vergewaltigung ist in Griechenland gering. Die Neuregelung könnte mehr Opfer dazu ermutigen, ihre Täter anzuzeigen. 

"Es ist ein wichtiger Schritt, eine Antwort auf den bisherigen Umgang mit Vergewaltigung in Griechenland", meint Alexandra Ftouli, von der Syriza-Jugendorganisation. "Leider haben wir in der letzten Zeit viele Beispiele für Angriffe und Vergewaltigungen, ja sogar Morde an Frauen erlebt. 

"Die neue Definition bedeutet Gerechtigkeit für die Opfer und ein Sicherheitsnetz für uns alle."
Alexandra Ftouli
Syriza-Jugendorganisation

Der europaweite Vergleich zeigt: Frauen sind vielerorts nicht ausreichend vor Vergewaltigung geschützt, betont euronews-Reporterin Fay Doulgkeri. "Die Statistiken über die Zahl der Vergewaltigungsopfer in der EU sind erschreckend. Der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zufolge hat jede zehnte Frau seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form der sexuellen Gewalt erfahren, jede zwanzigste wurde vergewaltigt. Aber immer noch erkennen die meisten europäischen Länder nicht an, dass Sex ohne Zustimmung Vergewaltigung ist."

Journalist • Anja Bencze

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