OECD triumphiert über Steuerparadiese

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Von su
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“Billionen Dollar” in Fonds in sogenannten Offshore-Finanzplätzen haben 90 Regierungen laut OECD geortet, seit sie einen umfangreichen Austausch von Bankdaten begonnen haben. "Es gibt keine Lücken im System mehr", so der OECD-Steuerexperte

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Billionen Dollar” in Fonds in sogenannten Offshore-Finanzplätzen - manche nennen sie auch Steuerparadiese - haben 90 Regierungen laut OECD geortet, seit sie einen umfangreichen Austausch von Bankdaten begonnen haben. Dabei wurden laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung seit dem vergangenen September Details über 47 Millionen Offshore-Konten mit anderen Regierungen ausgetauscht.

Schon im Vorfeld der vollständigen Umsetzung der AEOI-Initiative (Automatic Exchange of Information) habe die freiwillige Offenlegung von Offshore-Konten, finanziellen Vermögenswerten und Erträgen den OECD- und G20-Ländern in den vergangenen zehn Jahren (2009-2019) zusätzliche Einnahmen (Steuern, Zinsen und Strafen) in Höhe von mehr als 95 Milliarden Euro eingebracht, so die OECD.

2107 hatte die OECD „zehn zentrale Grundsätze Bekämpfung der Steuerkriminalität“ aufgestellt, einen « ersten globalen Referenzrahmen zur Bekämpfung der Steuerkriminalität“.

Pascal Saint-Amans, Steuerexperte bei der OECD:

"Tatsächlich sind heute 100 Länder auf der Welt am automatischen Informationsaustausch beteiligt und zu diesen 100 Ländern zählen alle Industrieländer, die G20, alle Schwellenländer und natürlich alle Staaten mit  Bankgeheimnis. Warum nicht alle 200 Länder der Welt mitmachen? Weil kein Mensch in den am wenigsten entwickelten Ländern in Afrika oder Asien sein Geld verstecken würde. Wir haben alle Länder, wo man Leute vermuten könnte, die ihr Geld vor dem Fiskus in Sicherheit bringen - also gibt es keine Lücken im System mehr. Diebe gibt es immer, Leute, die versuchen, etwas zu verbergen, aber die müssen jetzt auf kriminelle Kreisläufe ausweichen."

Die durch 4.500 bilaterale Abmachungen aktivierte Initiative zum automatischen Informationsaustausch (AEOI) sei der größte Austausch von Steuerinformationen in der Geschichte und den Höhepunkt von mehr als zwei Jahrzehnten internationaler Bemühungen zur Bekämpfung von Steuerhinterziehung, freut sch die internationale Organisation mit 36 - meist hoch entwickelten - Mitgliedstaaten, die sich Demokratie und Marktwirtschaft verpflichtet fühlt.

Im Bereich Steuern und Steuerpolitik hilft die OECD den Mitgliedstaaten, ihre Steuersysteme an die Bedingungen der globalisierten Wirtschaft anzupassen. Die Standards zum internationalen Informationsaustausch in Steuersachen sollen helfen, grenzüberschreitende Steuerhinterziehung einzudämmen.

su

Weitere Quellen • OECD

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