Vermittlung gescheitert? Iran sagt "Trump einer Antwort nicht würdig"

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Copyright Official Khamenei website/Handout via REUTERS
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Von Euronews
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Harte Töne aus Teheran an die Adresse des US-Präsidenten

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Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hat Gespräche mit den USA kategorisch ausgeschlossen. "Der Iran vertraut den USA nicht, (...) wir haben mit den Amerikanern bereits die bittere Erfahrung beim Atomabkommen gemacht und wollen diese Erfahrung nicht wiederholen", sagte er bei einem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe am Donnerstag in Teheran. Abe hält sich zu einem Vermittlungsversuch in Teheran auf. Kein vernünftiges Land würde unter Druck und Sanktionen verhandeln wollen, erklärte der iranische Führer, der laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen des Irans hat.

Chamenei würdigte den guten Willen Japans als Vermittler. "Aber (US-Präsident Donald) Trump ist einer Botschaft oder einer Antwort nicht würdig", fügte der Ajatollah hinzu. Trump sei aus dem Wiener Atomabkommen von 2015 ausgestiegen. "Wieso sollte Teheran sich auf erneute Verhandlungen mit solch einer Person einlassen", fragte Chamenei. Außerdem sei es Trumps Ziel, einen Regimewechsel im Iran zu erzwingen. Den aber werde es nicht geben.

Nach dem deutschen Außenminister Heiko Maas bemühte sich Japans Regierungschef SHinzo Abe in Teheran um Vermittlung im Atomkonflikt zwischen den USA und Iran. Es ist der erste Staatsbesuch eines japanischen Ministerpräsidenten seit 40 Jahren.

Abe verfolgt zwei Ziele: den Iran nach dem einseitigen Ausstieg der USA im Wiener Atomabkommen von 2015 zu halten und Ruhani von Verhandlungen mit Trump zu überzeugen

Ruhani sagte: "Wir schätzen die kontinuierliche Zusammenarbeit des Iran mit der Internationalen Atomenergiebehörde sehr. Wir hoffen aufrichtig, dass sich der Iran weiterhin an das Atomabkommen hält. Japan wird alles tun, um die Spannungen abzubauen."

Allerdings verlangte Ruhani als Vorleistung die Wiederaufnahme von Gesprächen, dass die USA zum Atomdeal zurückkehren und ihre Sanktionen gegen den Iran aufheben.

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