Heimlich von Tierschützern gefilmt: Kühe mit implantiertem "Fenster" zum Magen

Heimlich von Tierschützern gefilmt: Kühe mit implantiertem "Fenster" zum Magen
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Von Alastair JamiesonEmmanuele Saliba
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Hinter den Aufnahmen stehen Aktivisten der französischen Tierschutzorganisation L214. Sie wollen, dass die Technik, die bei den Kühen angewendet wurde, verboten wird.

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Warnung: Diese Aufnahmen könnten auf manche Personen verstörend wirken!

Dieses Video wurde von einer französischen Tierschutzgruppe veröffentlicht und zeigt lebende Kühe, in deren Körper Geräte eingebaut wurden, die aussehen wie Bullaugen oder Fenster ins Innere. Dabei handelt es sich um Zugänge zum Pansen, einem der vier Mägen, die es erleichtern sollen, die Verdauung der Tiere zu untersuchen.

Hinter den Aufnahmen stehen Aktivisten der französischen Tierschutzorganisation L214. Sie wurden nach Angaben der Aktivisten im Februar und Mai in einer privaten landwirtschaftlichen Forschungseinrichtung in der Gemeinde Saint-Symphorien, Nordwestfrankreich gemacht.

Die angewendete Technik hinter den Implantaten wurde im 19. Jahrhundert erfunden und in Forschungszentren in ganz Europa eingesetzt, um die Viehzucht und die damit verbundene Milchproduktion effektiver zu gestalten.

Für L214 zeige diese Praxis "symptomatisch die Art und Weise, wie Tiere als einfache, uns zur Verfügung stehende Maschinen betrachtet werden". Die Organisation startete eine Online-Kampagne, um diese zu beenden. "Als Bürger fordern wir die Minister für Forschung und Landwirtschaft auf, Experimente zur Steigerung der Produktivität von Tieren unverzüglich zu verbieten", heißt es auf der Webseite.

Für viele Fortschritte "unerlässlich"

Die Anlage, auf der sich die Kühe befinden, gehört zu einer Abteilung des französischen Lebensmittelforschungskonzerns Avril. Dort reagierte man auf die Veröffentlichung der Tierschützer und sagte, dass die sechs Kühe von Tierärzten "extrem streng" überwacht würden.

"Dieses Verfahren wird weltweit nur zu Forschungszwecken eingesetzt", sagte die Avril Group in einer Antwort auf die L214-Untersuchung weiter. "Dies ist derzeit die einzige Lösung, um die Verdauung von pflanzlichen Proteinen zu untersuchen."

Avril fügte hinzu: "Diese Analyse ist für viele Fortschritte in der Zucht und insbesondere für eine gesündere Verdauung von Millionen von Tieren, den geringeren Einsatz von Antibiotika und die Verringerung der Emissionen von Nitraten und Methan im Zusammenhang mit den Tieren unerlässlich.“ Der Konzern kritisierte L214 wegen unnötiger "illegaler Einmischung" in die Belange der Einrichtung. Avril habe "regelmäßig ihre Türen für die Öffentlichkeit geöffnet".

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