Iran leidet unter US-Sanktionen

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Von Euronews
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Die von den USA verhängten Sanktionen gegen den Iran treffen vor allem die Bevölkerung. Die Menschen haben große finanzielle Sorgen und Angst vor einem Krieg.

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Im Atomkonflikt mit dem Iran haben die USA die Führung in Teheran zu Verhandlungen aufgerufen. Dies wurde am Rande eines Treffens der Nato in Brüssel bekannt. Man wolle keine Eskalation des Konflikts, hieß es aus dem US-Verteidigungsministerium.

Die von den USA verhängten Sanktionen gegen den Iran treffen vor allem die Bevölkerung. Eine Frau sagt:

"Bisher wurde immer gesagt, die Sanktionen seien gegen die Regierung gerichtet und würden das Leben der Menschen gar nicht treffen. Das stimmt aber nicht. Wir können die Auswirkungen auf unser Leben sehr gut spüren. Viele Menschen leben unter der Armutsgrenze - von Tag zu Tag werden es mehr. Sie haben kaum mehr Geld für Lebensmittel."

US-Sanktionen treffen Irans Wirtschaft

Die iranische Regierung versucht zwar, die Auswirkungen der US-Sanktionen nicht öffentlich zu zeigen. Doch ihre Wirtschaft leidet stark unter der steigenden Inflationsrate und der Abwertung des iranischen Rials.

Lehrer Mehrdad Ranjbari glaubt, dass die schwache Wirtschaft des Iran definitiv etwas mit den Sanktionen der USA zu tun haben:

"Im vergangenen Jahr haben wir gesehen, dass sich die Preise mindestens verdoppelt haben. Das Einkommen der Bürger ist jedoch nur um etwa zehn bis 20 Prozent gestiegen. Manche haben sogar aufgrund der wirtschaftlichen Bedingungen ihren Arbeitsplatz verloren."

"USA wollen Regimewechsel"

US-Präsident Donald Trump behauptet zwar, durch die Sanktionen nur Druck auf die Regierung des Iran ausüben zu wollen - Experten glauben aber, dass so vor allem Unzufriedenheit in der Bevölkerung provoziert werden soll.

Foad Izadi, Professor an der Universität Teheran, glaubt, dass die US-Sanktionen gegen das iranische Volk gerichtet sind:

"Mit den Sanktionen wollen sie erreichen, dass die Menschen auf die Straße gehen und gegen die Regierung protestieren, weil sie unzufrieden sind. Das ist der wahre Grund. Wenn die USA also sagen, dass sie eine 'Kampagne des maximalen Drucks‘ betreiben, wollen sie eigentlich einen Regimewechsel erzwingen."

Sollten die Spannungen eskalieren, könnte das einen Krieg zur Folge haben - diesen will jedoch keiner. Durch das Atomabkommen hat die iranische Bevölkerung wieder mehr Hoffnung gewonnen. Doch Trumps Rückzug führt jetzt zu großen finanziellen Sorgen unter den Menschen, die auch Angst vor einem Krieg haben. Dieser könnte jeden Moment ausbrechen.

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