Rekord-Waldbrandsaison erwartet: Europa rüstet sich

Mit Unterstützung von The European Commission
Rekord-Waldbrandsaison erwartet: Europa rüstet sich
Von Monica Pinna
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Fast hundert Einsatzfahrzeuge, zwei Löschflugzeuge und rund 300 Feuerwehrleute: Großangelegte viertägige Feuerwehr-Übung auf der kroatischen Insel Cres.

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Fast hundert Einsatzfahrzeuge, ein Hubschrauber, zwei Löschflugzeuge und rund 300 Feuerwehrleute aus sieben europäischen Ländern sind auf der kroatischen Insel Cres gelandet.

Was wie ein echter Einsatz aussieht, ist in Wirklichkeit eine großangelegte viertägige Feuerwehr-Übung namens CRES-MODEX 2019. Sie wird vor Beginn der diesjährigen Waldbrandsaison durchgeführt, um europäische Teams möglichst realitätsnah auszubilden und sie auf internationale Ernstfälle vorzubereiten.

"Wenn verschiedene Teams, aus unterschiedlichen Ländern und mit unterschiedlichen Sprachen, auf das gleiche Ziel hinarbeiten sollen, bedarf es einer bestimmten Vorgehensweise", sagt Victor Fernández, Experte für Waldbrand-Bekämpfung aus Spanien. Diese Übung ermöglicht es uns, unsere Zusammenarbeit zu verbessern, so dass wir im Ernstfall noch effizienter sind."

Pausenlos im Einsatz

Es werden gleichzeitig mehrere Notfälle auf der Insel simuliert - so wie es bei den echten Waldbränden in Portugal und Griechenland in den Jahren 2017 und 2018 der Fall war. Die Feuerwehrleute sind 24 Stunden am Tag im Einsatz. Es geht um taktisches Vorgehen und wie man internationale Teams in unbekanntem Gebiet koordiniert.

An der Übung nehmen auch Einheiten teil, die sich für den Einsatz im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens bereithalten. Seit 2001 kam dieses Notfallhilfe-System bereits 300 Mal zur Anwendung - und das in den weltweit komplexesten Fällen. Die Mechanismen wurden vor der Sommersaison durch das sogenannte "RescEU"-Programm noch einmal verfeinert. Eine Reserveflotte an Löschflugzeugen und Hubschraubern wurde eingerichtet und Katastrophenschutzmaßnahmen verschärft.

Christos Stylianides, Beauftragter für Humanitäre Hilfe und Krisenmanagement:

"'RescEU' hilft uns, uns zu verbessern und unsere Effizienz beim Umgang mit Naturkatastrophen zu steigern. Naturkatastrophen kennen keine Grenzen und wir müssen Wege aufzeigen, dass auch die europäische Solidarität keine Grenzen kennt."

Der Mensch als Brandursache Nummer eins

Eine Übung wie in Cres bietet beste Testmöglichkeiten, für neue Technologien und Werkzeuge und wie diese beim Katastrophenschutz eingesetzt werden können.

Ein Team spanischer Experten hat ein neues System zur Begutachtung von Bränden mitgebracht. "Es ist ein sehr einfaches Instrument zur Visualisierung der Situation", so Rodrigo Álvarez vom spanischen Experten-Team für Waldbrände. "Mit nur einem Blick bekommt man eine Vorstellung davon, wie die Gegebenheiten vor Ort sind, wie sich das Feuer ausbreitet, was der aktuelle Umfang ist und wie sich die Situation weiterentwickeln wird."

Die meisten Waldbrände werden durch menschliches Fehlverhalten, nicht-nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Zerstörung des Ökosystems verursacht. Deshalb mahnen Experten: Der Schlüssel zum Schutz der Bürger und unserer Wälder, liegt in der Prävention.

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