Nach dem Austritt Japans aus der Internationalen Walfangkommission ist in dem Land ab Montag wieder kommerzieller Walfang gestattet. Japanische Unternehmen wollen davon Gebrauch machen, obwohl sich bei Verbrauchern das Interesse an Walfleisch in Grenzen hält. Tierschützer protestieren.
Erstmals seit 30 Jahren ist in Japan ab diesem Montag wieder kommerzieller Walfang gestattet. Von mehreren japanischen Häfen aus wollen Walfangunternehmen davon Gebrauch machen und unter anderem Zwergwale jagen. Möglich wird das durch den Austritt Japans aus der Internationalen Walfangkommission. Zuvor war das Land in der Kommission mit einem Antrag gescheitert, zum kommerziellen Walfang zurückkehren zu dürfen.
Demonstration in London
Die Entscheidung löste in mehreren Ländern und bei Aktivisten heftige Kritik aus. In London demonstrierten am Samstag etwa 50 Tierschützer gegen den Walfang. Sie zogen vor die japanische Botschaft und forderten die Regierung in Tokio auf, den Schritt rückgängig zur machen.
Geringes Interesse an Walfleisch
Walfang ist für Japan seit langem eine Frage der nationalen Souveränität. Zunächst waren es jedoch US-Amerikaner, die Japan nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg dazu gedrängt hatten, Wale zu schlachten, um die hungernde Bevölkerung mit Proteinen zu versorgen. Heute findet das dunkle Walfleisch nur wenige Liebhaber.