525.000 € für Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete

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Copyright REUTERS/Guglielmo Mangiapane
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Von Kirsten Ripper mit dpa
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Eine Welle der Soldiarität und eine Spendensammlung für die inhaftierte "Sea-Watch"-Kapitänin Carola Rackete.

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"Leben retten ist kein Verbrechen: Lasst uns die Seenotretter retten!" Das ist das Motto der Spendenkampagne für die Kapitänin der "Sea Watch 3", die auf Lampedusa festgenommen wurde, nachdem sie das Schiff mit 53 Geflüchteten an Bord in den Hafen von Lampedusa gesteuert hatte. Wegen eines umstrittenen Dekrets des italienischen Innenministers Matteo Salvini hätte die Kapitänin nicht in den Hafen einlaufen dürfen. innerhalb weniger Stunden wurden mehr als 82.000 Euro für die "Sea Watch"-Kapitänin gespendet. Am Sonntagnachmittag waren es mehr als 525.000 Euro.

Ins Leben gerufen haben die Spendenaktion Klaas Heufer-Umlauf und Jan Böhmermann. Die beiden deutschen TV-Stars schreiben:

"Hey Leute, hier schreiben Euch Kommerzfernseh-Klaasi und Zwangsgebühren-Janni. Eigentlich haben wir ja Sommerpause, aber die bedrückenden Ereignisse um Carola Rackete, die Kapitänin der "Sea Watch 3", die gestern von den italienischen Behörden festgenommen wurde, weil Sie 53 Menschen das Leben gerettet hat, lassen uns keine Ruhe.

Wir sind der Überzeugung:

Wer Menschenleben rettet, ist kein Verbrecher!

Wer sein Leben einsetzt, um das Leben anderer zu retten, wird niemals ein Verbrecher sein!

Nirgendwo auf der Welt und schon gar nicht in unserem freien, demokratischen und freundlichen Europa.

Wer Lebensretter zu Verbrechern erklären will, ist im Unrecht.

Wer Menschen einsperrt, die anderen Menschen das Leben retten wollen, ist im Unrecht. Das war gestern so, das ist heute so, das wird morgen so sein.

Diesem Unrecht tatenlos zuzusehen, ist keine Option.

Wie die meisten von Euch, können wir nicht persönlich vor Ort im Mittelmeer helfen.

Darum möchten wir spenden und gemeinsam mit Euch Geld sammeln."

Doch nicht nur die TV-Moderatoren machen mobil.

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hat seinen italienischen Kollegen Enzo Moavero Milanesi aufgefordert, sich für die Freilassung der deutschen Kapitänin Carola Rackete einzusetzen. In einem über Facebook verbreiteten offenen Brief an Milanesi schrieb Asselborn, «Menschenleben zu retten, ist eine Pflicht und sollte niemals ein Delikt oder ein Verbrechen sein». Luxemburg werde weiterhin mit Italien solidarisch sein, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen gehe.

Vor dem Präsidenten Frank-Walter Steinmeier hatte der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter geschrieben: «Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden. Es ist an der italienischen Justiz, die Vorwürfe schnell zu klären.» Menschenleben zu retten, sei eine humanitäre Verpflichtung.

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