"Alan Kurdi" mit 65 Migranten und "Alex": Salvini gegen Seenotretter

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Von Euronews mit dpa
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Die Lage zwischen den Crews der Rettungsschiffe "Alan Kurdi" und "Alex" und Italiens Innenminister Matteo Salvini spitzt sich zu.

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Kurs auf Lampedusa. Die Crew des Rettungsschiffs "Alan Kurdi" der deutschen Hilfsorganisation "Sea-Eye" will in italienische Hoheitsgewässer einfahren. An Bord sind 65 aus dem Mittelmeer vor Libyen gerettete Flüchtlinge. Italiens Innenminister Matteo Salvini kündigte bereits an, das Schiff nicht anlegen lassen zu wollen.

Erst vor einer Woche hatte Carola Rackete, Kapitänin des Schiffs "Sea-Watch", mit 40 Migranten an Bord trotz Verbots im Hafen von Lampedusa festgemacht. Nach Aufhebung ihres Hausarrests will sie zunächst in Italien bleiben, sagt sie:

"Zum einen, weil nächsten Dienstag noch eine weitere Anhörung stattfindet, deswegen habe ich mich entschlossen, bis dahin in Italien zu bleiben. Zum anderen, weil es natürlich aufgrund der Ereignisse der letzten Woche auch Menschen gab, die sehr kritisch waren, die mich bedroht haben - und deswegen haben wir uns einfach entschlossen, nicht öffentlich bekanntzumachen, wo ich mich befinde."

Sie erhalte unter anderem Morddrohungen.

Auch "Alex" darf nicht anlegen

Unterdessen lehnte Italiens Innenminister Salvini auf einer Pressekonferenz in Triest auch die Anlandung des Rettungsschiffs "Alex" mit 54 weiteren in Seenot geratenen Migranten ab. Es gehört zur italienischen Flüchtlingshilfsorganisation "Mediterranea".

"Die Situation ist unter Kontrolle, aber Vorbeugen ist besser als heilen - und das gilt sowohl an Land als auch auf See", so Salvini.

Die Crew der "Sea-Eye" schrieb dagegen auf Twitter: "Wir lassen uns von einem Innenminister nicht einschüchtern, sondern steuern den nächsten sicheren Hafen an."

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