Meinung in Teheran: Beschlagnahme des Öltankers ist "Piraterie"

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Von Leo Eder
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Die Festsetzung der "Grace 1" vor Gibraltar wird in iranischen Medien und von Bürgern als "Piraterie" bezeichnet.

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Die Festsetzung des iranischen Öltankers "Grace 1" vor Gibraltar, an der auch die britische Marine beteiligt war, könnte weitreichende diplomatische Folgen haben. Der Tanker war am Donnerstagmorgen wegen mutmaßlicher Öllieferungen nach Syrien gestoppt worden.

Irans Stolz wurde "befleckt"

Nach den Worten eines iranischen Klerikers sollte sich Großbritannien vor einer möglichen Vergeltung für die Beschlagnahme der "Grace 1" fürchten.

Hamid Gholamzadeh, Experte für Nahost-Politik, erklärt die aufgebrachten Reaktionen des Iran: "Innerhalb der öffentlichen Meinung im Iran gibt es Forderungen nach Vergeltungsmaßnahmen. Und die würden zur Beschlagnahme britischer Schiffe im Persischen Golf führen oder zumindest zu ihrer Untersuchung. Denn die Veröffentlichung von Photos britischer Stiefel auf dem iranischen Öltanker hat tatsächlich den öffentlichen Stolz im Iran befleckt."

Ist Festsetzung des Tankers "Piraterie"?

Auf den Straßen der iranischen Hauptstadt Teheran ist gar von "Piraterie" die Rede. "Ebenso wie die Briten unser Land betreten und missachtet haben, ist die Beschlagnahme des Tankers ein internationaler Verstoß. Es ist eigentlich internationale Piraterie", meint ein Bürger.

Auf die Frage, ob der Vorfall die Spannungen erhöhen könnte, ist sich ein anderer Mann sicher: "Diese Region ist ein Pulverfass. Wenn eine Person einen Fehler macht, egal, ob von dieser oder jener Seite, das macht keinen Unterschied. Dieser Fehler würde die Region zum Explodieren bringen."

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