France-Télécom-Prozess: Urteile am 20. Dezember

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Von Euronews
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Verantwortliche des Unternehmens, das heute Orange heißt, sollen eine Belästigungsstrategie für einen massiven Stellenabbau entwickelt und umgesetzt haben. Mit offenbar dramatischen Folgen. Die Verteidigung forderte Freispruch.

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Im Prozess gegen den Telekommunikationsgiganten France Télécom und ehemalige leitende Angestellte, darunter Ex- Geschäftsführer Didier Lombard, wird das Pariser Strafgericht erst am 20. Dezember ein Urteil fällen.

Mit massivem Druck und Zwangsversetzungen soll versucht worden sein, einen Stellenabbau durchzusetzen. France Télécom, das heute Orange heißt, hatte ab 2006 22.000 Jobs gestrichen, die binnen drei Jahren abgebaut werden sollten.

39 Todesfälle

Zwischen 2006 und 2011 sollen Dutzende Angestellte dem Druck des Unternehmens nicht standgehalten und Selbstmord verübt haben. In der Beweisaufnahme sind 39 Todesfälle gelistet.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten die Entwicklung einer Belästigungsstrategie vor beziehungsweise moralische Belästigung.

Laut des Verteidigers von Didier Lombard kam es für diesen nie in Frage, eine solche Strategie in die Tat umzusetzen. Anwalt Jean Veil sagte: "Er hat den Posten nicht angenommen, um Menschen zu schikanieren. Niemand geht in ein Unternehmen, um andere zu belästigen."

Freispruch gefordert

Die Staatsanwaltschaft beantragte "das gesetzlich vorgeschriebene Maximum" in Fällen von Belästigung: eine Geldstrafe von 75.000 Euro gegen France Télécom, eine einjährige Haftstrafe sowie eine Geldstrafe von 15.000 Euro gegen seine ehemaligen Direktoren. Die Verteidigung hingegen plädierte auf Freispruch.

Didier Lombard soll einmal geäußert, dass die Entlassungen entweder "durch die Tür oder durch das Fenster" erfolgen würden. Diese Formel wurde von den Gewerkschaften der France Telecom als Protest-Slogan aufgegriffen.

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