Israelischer Minister für "Umpolung" Homosexueller

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Von Euronews
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Der israelische Bildungsminister und orthodoxe Rabbiner Rafael Peretz ist mit Aussagen in einem Interview auf Widerstand auch von Regierungschef Benjamin Netanjahu gestoßen.

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Äußerungen des israelischen Bildungsministers Rafael Peretz über Homosexuelle haben zu harschen Reaktionen geführt. Bildungsminister Rafael Peretz hatte Konversionstherapien für Homosexuelle angeregt, die in Medizinerkreisen umstritten sind.

Damit ging er auf Konfrontation mit dem Gesundheitsministerium seines Landes, dass diese sogenannten Therapien als unwissenschaftlich und für Betroffene schädlich einstuft. Im Interview mit dem israelischen Fernsehen antwortete der orthodoxe Rabbiner Peretz auf die Frage, ob man Homosexuelle "umpolen" könne: "Ich denke, dass das möglich ist. Ich denke, dass das möglich ist. Ich kann Ihnen sagen, dass ich mit dem Thema Bildung sehr vertraut bin, und das habe ich auch getan."

"Inakzeptabel", kommentierte Netanjahu

Regierungschef Benjamin Netanjahu wies die Aussagen seines Ministers als „inakzeptabel“ zurück. Über Twitter erklärte Netanjahu: "Die Kommentare des Bildungsministers zur LGBT-Gemeinschaft sind für mich inakzeptabel und repräsentieren nicht die Position der Regierung, die ich leite. Ich habe heute Abend mit Rabbi Rafi (Rafael) Peretz gesprochen, der seine Bemerkungen präzisiert und betont hat, dass das israelische Bildungssystem weiterhin alle israelischen Jungen und Mädchen willkommen heißen wird, ohne Unterschied in der sexuellen Orientierung".

"Unwissenheit erfordert Behandlung"

Bildungsminister Amir Ohana ist der erste offen schwul lebende Minister seines Landes. Er verurteilte die Äußerungen seines Kabinettskollegen. Konversionstherapien könnten unter anderem Selbstmordgedanken verursachen, sagte Ohana. Und weiter: "Sexuelle Orientierung erfordert keine Behandlung und keine Umpolung. Unwissenheit und Vorurteile erfordern eine Behandlung und Umwandlung."

Ohana erklärte ferner: Ernsthafte psychologische Studien seien sich einig, dass man die sexuelle Ausrichtung nicht ändern kann und dass solche Therapien Jugendlichen Schmerz und Leid zufügen können.

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